Heuberger Bote

Wie im Fußball und im Tennis

Union verteidigt Bezüge von SAP-Chef McDermott und anderen Spitzenman­agern

- Von Tobias Schmidt

- Im Koalitions­streit über die Deckelung von Managergeh­ältern legt die Union nach und verteidigt die Rekordbezü­ge für SAP-Chef Bill McDermott und andere Führungskr­äfte. SAP gehe es so gut wie selten zuvor. „Da ist es auch angebracht, dass das Management für seine hervorrage­nde Arbeit belohnt wird“, sagte Michael Fuchs (CDU), Fraktionsv­ize der Union im Bundestag, gestern im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. Die ManagerBez­üge „müssen als Unternehme­nskosten meiner persönlich­en Überzeugun­g nach auch künftig steuerlich absetzbar bleiben“.

SAP-Chef McDermott erhält für das vergangene Jahr fast 14 Millionen Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentl­ichten Geschäftsb­ericht hervorgeht. Er löste damit Daimler-Chef Dieter Zetsche als bestbezahl­ter Manager Deutschlan­ds ab.

Die SPD will die steuerlich­e Absetzbark­eit der Manager-Bezüge für die Konzerne begrenzen, ein entspreche­nder Gesetzentw­urf liegt vor.

SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz forderte die Union im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion auf, sie müsse „jetzt Farbe bekennen“und den SPD-Vorschlag unterstütz­en.

Fuchs stellte sich allerdings deutlich gegen eine Deckelung der Bezüge und zog Parallelen zum Spitzenspo­rt. „Man muss doch sehen: Wenn ein Fußballver­ein die Champions League in Europa gewinnt, bekommt er alleine für dieses Turnier zusätzlich zum Antrittsge­ld eine Prämie von 15 Millionen Euro. Oder im Tennis: Der Sieger des Wimbledon-Turniers erhält über zwei Millionen Pfund für zwei Wochen Arbeit“, sagte der Vertreter des Unions-Wirtschaft­sflügels. „Wie im Sport, so in der Wirtschaft: Gute Leistungen müssen durch Prämien belohnt werden können.“

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FOTO: DPA Bestbezahl­ter Manager: SAP-Chef Bill McDermott.

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