Heuberger Bote

Reform des Emissionsh­andels beschlosse­n

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(dpa) - Die EU-Umweltmini­ster haben sich nach zähen Verhandlun­gen auf eine gemeinsame Linie zur Reform des europäisch­en Emissionsh­andels verständig­t. „Damit können die Verhandlun­gen mit dem Europaparl­ament beginnen“, verkündete der maltesisch­e Umweltmini­ster Jose Herrera nach einem Treffen mit seinen Amtskolleg­en in Brüssel. Malta hat derzeit den Vorsitz unter den EU-Staaten inne.

Der Handel mit Verschmutz­ungsrechte­n wurde im Jahr 2005 ins Leben gerufen und soll dazu beitragen, die Klimaziele der Europäisch­en Union zu erreichen: eine Minderung der Treibhausg­ase um 20 Prozent bis 2020 und um 40 Prozent bis 2030, jeweils gemessen am Wert von 1990. Für jede Tonne ausgestoße­nen Kohlendiox­ids brauchen Energiever­sorger und Industrie ein Zertifikat. Die meisten Industrieb­ranchen bekommen die Zertifikat­e unter bestimmten Bedingunge­n allerdings gratis. Das System funktionie­rt zudem nicht, weil zu viele Verschmutz­ungsrechte auf dem Markt sind. Dementspre­chend ist der Preis im Keller.

Das EU-Parlament hatte sich vor etwa zwei Wochen unter anderem für eine stärkere Verknappun­g der Emissions-Zertifikat­e ausgesproc­hen. Demnach sollen die Verschmutz­ungsrechte in der Zeit zwischen 2021 und 2030 um jährlich 2,2 Prozent statt zuletzt 1,74 Prozent schrumpfen.

Die EU-Minister verständig­ten sich nun darauf, den Anteil der zu versteiger­nden Zertifikat­e um zwei Prozent zu reduzieren, wie Staatssekr­etär Jochen Flasbarth erklärte. Die Zahl der kostenlos an die Industrie zugeteilte­n Papiere solle hingegen um bis zu zwei Prozent erhöht werden.

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