Wechselnde Dirigenten, wechselnde Arbeitsweisen
Anna Kramer (Kontrabass) und David Panzer (Schlagzeug) haben in einer Probenpause Auskunft über die Junge Deutsche Philharmonie gegeben. Panzer studiert in Mannheim und ist Mitglied des Orchestervorstands. Kramer ist Gruppensprecherin der Kontrabassfraktion. Als Studentin der Stuttgarter Musikhochschule nimmt sie bereits zum fünften Mal an einem Projekt des Orchesters teil. Diesmal ist sie die einzige Frau in der 10-köpfigen Bassgruppe. Ansonsten sind Männer und Frauen unter den insgesamt 260 Orchestermitgliedern jedoch paritätisch vertreten. Die Junge Deutsche Philharmonie wurde 1974 von ehemaligen Mitgliedern des Bundesjugendorchesschule ters gegründet. Panzer erklärt, man habe ein Orchester schaffen wollen, das selbst über seinen Dirigenten, Aufnahme von Mitgliedern und Programme entscheiden kann. Probespiele finden nur bei Bedarf statt. Bewerben können sich alle, die an einer deutschsprachigen Musikhoch- eingeschrieben sind. Die Sprecher der Instrumentengruppen wählen aus, wer zu einer Probenphase eingeladen wird. Wer auch dort überzeugt, wird Mitglied. Als Probenlokalitäten stehen auch Weikersheim, Sondershausen, Wolfenbüttel und andere Orte im ganzen Bundesgebiet zur Verfügung. Wechselnde Dirigenten gehören zum Konzept des Orchesters, das unterschiedliche Arbeitsweisen kennenlernen möchte. Jährlich trifft man sich in jeweils anderer Besetzung zu drei Arbeitsphasen. Alle zwei Jahre gibt es zudem seit 2008 auch ein Sonderprojekt mit meist zeitgenössischer Musik. Unter dem Motto „Freispiel“möchte man neue Konzertformate erproben. (wmg)