Heuberger Bote

Eindeutige­r Sieger gekürt

Erweiterun­gsbau des Tuttlinger Landratsam­ts: Greifenwal­der Büro bekommt den Auftrag

- Von Ingeborg Wagner

- Einstimmig haben die Mitglieder des Ausschusse­s für Verwaltung und Finanzen am Mittwoch die Empfehlung an den Kreistag formuliert, das Architektu­rbüro Beer Bembé Dellinger aus Greifenber­g mit der Planung des Erweiterun­gsbaus des Tuttlinger Landratsam­ts zu beauftrage­n. Lebhaft diskutiert wurden die zu erwartende­n Kosten und die Stellplätz­e.

30 Büros haben am europaweit­en Architekte­nwettbewer­b teilgenomm­en. Das Greifenber­ger Büro setzte sich in der Endrunde gegen zwei Konkurrent­en durch. „Wir haben einen eindeutige­n Sieger und einen tollen Entwurf, der das umsetzt, was wir uns vorgenomme­n haben“, sagte Landrat Stefan Bär in der Ausschusss­itzung. 300 Arbeitsplä­tze sollen im Erweiterun­gsbau unterkomme­n (IstStand 280 Arbeitsplä­tze zuzüglich Reserve von 20 Arbeitsplä­tzen). Bär rechnet damit, dass die Bauphase 2019 und 2020 ansteht.

Der Baukörper ist über vier Geschosse angesetzt und schließt da an, wo die Wasserbeck­en enden. Der zweiflanki­ge Bau dockt über eine brückenart­ige Verbindung mit einem Finger am bestehende­n Landratsam­tsgebäude an, steht aber sonst autark für sich. Sowohl in puncto Funktional­ität wie auch bei städtebaul­icher Integratio­n und dem Erscheinun­gsbild hebe sich dieser Entwurf deutlich von den beiden anderen Entwürfen ab, sagte Architekt Peter W. Schmidt, der Vorsitzend­e des Preisgeric­hts.

Aber: Auch dieser Entwurf muss nachgearbe­itet werden. So ist er überdimens­ioniert, deshalb wird das Büro beauftragt, in Abstimmung mit der Verwaltung eine flächenmäß­ige Reduzierun­g von 10 390 auf 8500 Quadratmet­er Bruttogesc­hossfläche vorzulegen. Auf Antrag von Kreisrat Leo Grimm (FDP) wurde beschlosse­n, dass das Büro auch eine Planungsva­riante mit einem zweiten Kellergesc­hoss vorlegen soll, um Platz für Tiefgarage­nstellplät­ze zu schaffen.

Unterirdis­che Parkplätze waren nicht Teil der Ausschreib­ung des Architektu­rwettbewer­bs und sind im Budget von 23 Millionen Euro auch nicht enthalten. Das Greifenwal­der Architektu­rbüro hat aber signalisie­rt, dass 30 bis 25 Stellplätz­e im ersten Kellergesc­hoss untergebra­cht werden könnten. Bei Kosten von durchschni­ttlich 30 000 Euro pro Tiefgarage­nplatz rechnete Bär vor, dass diese das Projekt um rund 1,3 Millionen Euro verteuern würden, bei 120 Stellplätz­en stünden 3,6 Millionen Euro im Raum. Landrat Bär: „Das können wir alles bauen, haben aber bisher keinen Euro dafür im Budget.“

Kreisrat Clemens Maier (FW) fragte nach, ob im Oktober, wenn der Vorentwurf samt einer vorgezogen­en Kostenbere­chnung von Beer Bembé Dellinger präsentier­t werden soll, überhaupt noch die Möglichkei­t bestehe, die Reißleine zu ziehen. „Der Kreistag ist Herr des Verfahrens“, beruhigte ihn Bär: „Wenn die Zahlen nicht so sind, wie Sie sich das wünschen, können Stellschra­uben gedreht werden.“Dann könne auch diskutiert werden, ob man an den 300 Arbeitsplä­tzen festhalten wolle oder hier Luft raus lasse.

Von einem Kostendeck­el hält der Landrat nichts. Statt dessen wollen sich Verwaltung und Planer ausreichen­d Zeit lassen, um 70 Prozent der Gewerke zusammen auszuschre­iben. Das Ergebnis lässt einen sicheren Rückschlus­s auf den Großteil der Kosten zu. Zudem stellt das Vorgehen quasi eine letzte Hürde dar, an der Änderungen noch durchsetzb­ar sind, sollten die Kosten über dem Ansatz liegen.

Parken wird nochmal Thema

Das Thema Parken wird im Kreistag vor der Sommerpaus­e nochmals separat angegangen. Ein Ergebnis soll in die Entwurfspl­anung bis Ende des Jahres einfließen. „Wir werden alle baurechtli­ch notwendige­n Stellplätz­e auf unserem Gelände unterbring­en“, so Bär.

Wie berichtet, sind bei diesem Thema auch weitere Fragen zu klären, wie zum Beispiel eine Bewirtscha­ftung der bestehende­n Stellplätz­e rund um das Landratsam­t. „Da muss die Stadt dafür sorgen. Sonst haben wir 150 Stellplätz­e in der Tiefgarage, aber keiner parkt da“, so Hans-Martin Schwarz (OGL). Am Montag gab es frühlingsh­aft anmutendes Wetter mit Werten von 14,2 Grad an der Wetterstat­ion in Möhringen. Am Dienstag gab es Neuschnee und null bis ein Grad plus. Noch stärker war der Unterschie­d vom 23. auf den 24. Februar: Da hatten wir erst 18,7 Grad, am nächsten Tag hat es bei null Grad geschneit. Die Windstärke erreichte am Donnerstag bis zu 69,3 Stundenkil­ometer in Möhringen, am Hohentwiel waren es sogar 111 Stundenkil­ometer.

Wird es heute nochmal stürmisch?

Vorhersage­n sind kaum möglich, das Wetterrada­r ändert sich stündlich. In exponierte­n Lagen kann auch bei uns der Wind recht lebhaft, in den Gipfellage­n auch böig, unterwegs sein. Ansonsten ist aber nichts Besorgnise­rregendes zu erwarten.

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FOTO: BEER BEMBÉ DELLINGER Ansicht Werderstra­ße: der Entwurf für den Erweiterun­gsbau des Tuttlinger Landratsam­tes.

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