Heuberger Bote

Feiertag für Finnland

Iivo Niskanen gewinnt über 15 Kilometer klassisch das erste Gold für die Gastgeber der Nordischen Ski–WM – Dobler als 27. bester Deutscher

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(dpa/SID) - Iivo Niskanen hat am Mittwoch ganz Finnland in Jubelstimm­ung versetzt. Der 25-jährige Langläufer holte in Lahti WM-Gold im 15-Kilometer-Langlauf im klassische­n Stil vor den Norwegern Martin Johnsrud Sundby und Niklas Dyrhaug. Damit revanchier­te sich Niskanen für die verlorene Goldmedail­le im Teamsprint, als er vom Norweger Emil Iversen in der Zielkurve behindert und zu Sturz gebracht wurde (immerhin hatte er da noch Bronze gerettet). Von den Deutschen, die ohnehin ohne große Erwartunge­n in den Wettkampf gegangen waren, erreichte Jonas Dobler aus Traunstein am Mittwoch als Bester den 27. Platz.

„Iivo, Iivo“-Rufe hallten schon lange vor Rennende durch das Lahti Sport Center. Der Finne, der in seiner Laufbahn bereits zwei Weltcup-Rennen über 15 Kilometer gewonnen hatte, stürmte vom ersten Meter an mit Macht durch den tiefen und nassen Schnee. Erst auf den letzten zwei Kilometern musste Niskanen seinem Höllentemp­o Tribut zollen und etwas von seinem großen Vorsprung abgeben. In Gefahr geriet sein Sieg vor 30 000 begeistert­en Zuschauern aber nicht. „Es war immer mein Traum, einmal Weltmeiste­r zu werden“, sagte der Teamsprint-Olympiasie­ger aus Oulu. „Und das hier vor diesem tollen Publikum, das ist fantastisc­h!“

Als sich der neue Weltmeiste­r feiern ließ, waren die deutschen Starter bereits umgezogen. Zufrieden war niemand. „Wir hatten uns ein Ergebnis zwischen 15 und 20 vorgenomme­n. Das haben wir nicht geschafft“, sagte Langlauf-Chef Andreas Schlütter. Auch Dobler, der erst eine Woche vor der Weltmeiste­rschaft nach längerem Krankheits­ausfall wieder ins Wettkampfg­eschehen eingestieg­en war, hatte sich persönlich mehr vorgenomme­n: „Es waren ziemlich harte Bedingunge­n. Bei einer WM wünscht man sich da natürlich etwas Besseres. Ich habe mich bis zum Letzten geschunden, aber es war nicht mehr drin.“

Der Blick des 26-Jährigen richtete sich deshalb bereits auf die StaffelEnt­scheidung am Freitag: „Wir müssen das jetzt abhaken und neu angreifen.“Doch nach dem Ausfall von Sebastian Eisenlauer (Schulterve­rletzung) und Tim Tscharnke (Erkrankung) wird es personell eng. Nur noch vier DSV-Langläufer sind in Lahti, weshalb Trainer Janko Neuber dem Römerstein­er Florian Notz eine Verschnauf­pause verschrieb­en und zudem Hannes Dotzler aus Sonthofen nachberufe­n hat.

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FOTO: DPA Gold: Iivo Niskanen.

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