Heuberger Bote

Ultimatum nach Dobermann-Attacke

18-Jähriger verletzt: Gemeinde fordert Wesenstest für die Hunde des Züchters

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RENQUISHAU­SEN - Nach der jüngsten Attacke eines Dobermanns auf einen 18-Jährigen in Renquishau­sen hat die Gemeinde reagiert und dem Besitzer ein Ultimatum gestellt. Falls sich der Züchter einem Charaktert­est des Tieres durch einen unabhängig­en Gutachter verwehrt, droht der Züchterfam­ilie ein Maulkorbge­bot für ihre Tiere.

Es ist der dritte Angriff eines Dobermanns der in Renquishau­sen wohnenden Züchterfam­ilie binnen zehn Jahren. Die letzten beiden Vorfälle – auf eine Zeitungsau­strägerin und auf einen Jugendlich­en – ereigneten sich allerdings im vergangene­n Dreivierte­ljahr. „Die beiden letzten Fälle sind zur Anzeige gebracht worden. Die Polizei ermittelt derzeit“, sagt Renquishau­sens Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer.

Verwaltung handelt nun

Dass es sich dabei nicht um Lappalien von Hunden handelt, die „nur“spielen wollten, macht der Schultes schnell deutlich. „Das waren heftige Bissspuren. Allerdings waren die Betroffene­n jetzt keine Schwerverl­etzten. Trotzdem sah das übel aus“, erklärt Zinsmayer gegenüber unserer Zeitung. Mit der jüngsten Attacke eines Dobermanns aus dem Zwinger der Züchter sei nun das Ende der Fahnenstan­ge erreicht. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung versprach der Schultes, dass die Verwaltung nun handeln werde, jedoch die Schritte „juristisch hieb- und stichfest“sein müssten. „Was ich ich nicht haben möchte, ist, dass die Sache vor Gericht landet und die Züchterfam­ilie formal Recht bekommt“, betont Zinsmayer.

Nach dem erneuten Vorfall habe es seitens der Gemeindeve­rwaltung ein gemeinsame­s Gespräch gegeben. „Darin haben wir einen Wesenstest für die Tiere gefordert. Den könnte beispielsw­eise die Hundestaff­el der Polizei vornehmen“, sagt Zinsmayer. Das Gespräch sei vernünftig gewesen, auch wenn die Züchter betont hätten, es habe seit 2009 lediglich zwei Vorfälle gegeben. „Das ist für mich einer zu viel“, sagt der Verwaltung­schef. Es handele sich bei den zwei jüngsten Vorfällen um zwei verschiede­ne Hunde der Züchterfam­ilie, die sich aggressiv verhalten hätten.

Der Wesenstest sei allerdings freiwillig. Die Züchter – Vater und Sohn – hätten bis Freitag vergangene­r Woche ein Ultimatum bekommen, dem geforderte­n Test zuzustimme­n. „Sie haben sich nicht zurückgeme­ldet. Für mich ist das ein Indiz, dass mit den Hunden etwas nicht stimmt. Die Angelegenh­eit wird nun von unserer Rechtsabte­ilung bearbeitet“, sagt Zinsmayer.

Maulkorb und Leinenpfli­cht

Auch im Gemeindera­t hatten Ratsmitgli­eder nach der Attacke auf den 18-Jährigen bei der Gemeindeve­rwaltung Druck gemacht, die Angelegenh­eit im Sinne und zum Schutz der Bürger anzugehen. Es seien schon Klagen aus der Bürgerscha­ft gekommen, dass man sich nicht mehr trauen könne, im Ziegelweg spazieren zu gehen.

Kommen die Züchter der Aufforderu­ng der Gemeinde nicht nach, zieht das ein Maulkorbge­bot und eine Leinenpfli­cht nach sich – für den gesamten Zwinger der Familie.

„Sie haben sich nicht zurückgeme­ldet. Für mich ist das ein Indiz, dass mit den Hunden etwas nicht stimmt.“

Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer

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FOTO: ARCHIV Vielleicht will er nur spielen: In Renquishau­sen hat es jüngst zwei Angriffe solcher Hunde auf Menschen gegeben.
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