Rittergartenverein startet „Speakers Corner“
(pm) - Zum zweiten Mal findet am heutigen Freitag das Format „10 Minuten für EuropaSpeakers Corner“des Rittergartenvereins um 18 Uhr am Place de Draguignan statt. Hubert Bischof aus Immendingen wird dann seine Sicht auf Europa erklären. Einmal im Monat lädt der Rittergartenverein die Bürgerschaft zum Zuhören ein.
Die Formel lautet: Nicht Schulz, nicht Merkel, nicht Orban: Wir alle sind Europa. Dies fand mühelos Personen – Bürger, aber auch Flüchtlinge, Mitglieder von verschiedenen Parteien bis zum Oberbürgermeister –, die um die Wichtigkeit eines gemeinsamen Europas
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Dies steht in diesem Jahr in Frage. Die Entscheidungen bei den Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und im Herbst in Deutschland könnten durchaus ein Scheitern Europas nach sich ziehen.
Der Rittergartenverein hat in den kommenden Wochen viele hochkarätige Autoren eingeladen, die diese Sorge teilen.
Im Vergleich zu anderen Städten tragen seit langem die Volkshochschule, der Rittergartenverein, die Stadthalle und Stiefels Buchladen dazu bei, dass die Kreisstadt in kritischer Begleitung zeitgeschichtlicher Vorgänge weit vor vielen Städten liegt. Von diesen variablen einsetzbaren Fahrzeugen unterscheidet sich der Bürgerbus. Diese meist ehrenamtlichen Initiativen, sagt Jens Keucher, Amtsleiter für den Nahverkehr, wären aber eine wertvolle Ergänzung des ÖPNV. Der Bürgerbus wäre eine gute Möglichkeit, die „Ortserschließung in den Gemeinden zu verfeinern“und Gebiete besser an den ÖPNV anzubinden.
Um die Initiativen zu unterstützen, hat das Landesministerium für Verkehr nun ein neues Bürgerbusprogramm auf den Weg gebracht. Dadurch wird die Beschaffung von barrierefreien Fahrzeugen unterstützt und mit einer Pauschale anteilig die Kosten für den Personenbeförderungsschein erstattet. Zur Fortschreibung der Förderung stellt das Land in diesem Jahr 200 000 Euro zur Verfügung.
Neufahrzeuge werden mit 20 000 (Sonstige barrierefreie Busse) bis 30 000 Euro (Niederflurbusse) gefördert. Bei Gebrauchtfahrzeugen zahlt das Ministerium 25 Prozent des Kaufpreises, im Höchstfall 15 000 Euro. Der Erwerb des Personenbeförderungsscheins wird mit 250 Euro unterstützt. Als Nachweis genügt eine Kopie des Führerscheins. Allerdings weist das Land daraufhin, dass als „Bagatellgrenze“mindestens vier Führerscheine zur Kostenerstattung eingereicht werden müssten.
Schattendasein im Landkreis
Das Engagement des Ministeriums hatte Verkehrsminister Winfried Hermann im Februar damit begründet, dass die Bürgerbusse einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum geleistet hätten. Im Landkreis Tuttlingen führt der Bürgerbus weiter ein Schattendasein. Das liegt sicher auch daran, weil die Abdeckung mit den öffenlichen Verkehrsmitteln im Landkreis „recht gut bis sehr gut“sei. Bis 23 Uhr wären die Gemeinden erreichbar, meint Keucher. „Das Bedürfnis nach einem Bürgerbus scheint im Landkreis nicht so immens zu sein.“
Bürgerbusse fahren in Trossingen und Tuttlingen
In Trossingen gibt es eine Bürgerbus-Initiative und auch in Tuttlingen ist auf ehrenamtlicher Basis ein Einkaufsbus für Senioren unterwegs, sagt der Amtsleiter für Nahverkehr, der in Personalunion auch noch Geschäftsführer des Verkehrsverbundes TUTicket ist. Verhindern will er das private Engagement deshalb nicht. „Wir freuen uns über jede Initiative und unterstützen die Ehrenamtlichen gerne“, sagt Keucher. Schließlich wäre der Bürgerbus eine Ergänzung zum Linienverkehr und keine Konkurrenz.