Für Patrick Steuer wird Traum zum Greifen nah
Der Bubsheimer Rennfahrer bereitet sich auf 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring vor
- Der Bubsheimer Patrick Steuer und sein ePS-RennsportTeam haben nach der vergangenen Saison die Köpfe zusammen gesteckt und das Programm für die Saison 2017 geplant und festgelegt. Nachdem im Jahr 2016 in der Spezial Tourenwagen Trophy die Konkurrenz vermehrt in Nähe Werksteams herangewachsen ist, fiel die Entscheidung gegen eine weitere Saison in der Spezial Tourenwagen Trophy. Auch die letztjährigen, technischen Probleme am Seat Leon MK2 Cup waren für das Team eher zehrend als fördernd.
Zurück zu den Langstreckenrennen, war für das ePS-Team Grund genug, um neue Motivation für die Saison zu sammeln. Denn dort haben die motorsportbegeisterten Teammitglieder ihre Wurzeln zum Motorsport. Somit reifte die Entscheidung, den teameigenen Seat Leon in eine neue Rennserie, mit neuem Format an den Start zu bringen, der National Endurance Series 500 (DMV NES 500).
Der Leon wird von dem Mechanikerteam aktuell komplett neu aufgebaut und für das Rennformat, das über vier Stunden dauert, hochgerüstet. „Der Motor und Turbolader werden neu aufgebaut, um die gefundenen Schwächen der vergangenen Saison sicher ausschließen zu können. Ein Austausch durch langlebigere Komponenten ist daher Pflicht“, erklärte Steuer zum Status des Seat Leon. Um eine Stunde Renndistanz am Stück fahren zu können, mussten das Tanksystem erweitert und die Bremsen umgerüstet werden.
Saisonstart in Spa Franchorchamps
„Wir haben uns dafür entschieden, drei externe Fahrer auf dem Leon starten zu lassen. Hier laufen aktuell Gespräche über die Fahrerplatzwahl. Ich selber werde nur aushilfsweise starten, da mich das weitere Programm sowohl finanziell, als auch zeitmäßig sehr in Anspruch nehmen wird“, erläuterte Steuer. Die NES500 wird auf fünf Rennen in ganz Deutschland verteilt und das Team wird den Saisonstart in Spa Francorchamps (Belgien) bestreiten.
Doch auch der Bubsheimer Rennfahrer wird hinter dem Lenkrad Platz nehmen. Gemeinsam mit seinem ePS-Team hat sich Steuer mit den zwei weiteren Fahrern, Ulf Ehninger und Armin Baumann, zu einer Gemeinschaft namens ESBA-Racing zusammen geschlossen. Mit diesem Team möchten der Bubsheimer und sein Rennstall an die Vorbereitungen für eines der härtesten Rennen der Welt gehen. Das 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.
Die Nürburgring-Nordschleife, auch „Grüne Hölle“genannt, hat eine eigene Lizenzpflicht, um an Rennen teilnehmen zu dürfen. Die kleinere Permit B, um allgemein Nordschleifen-Rennen fahren zu dürfen, besitzen bereits alle Fahrer. Für das 24Stunden-Rennen wird die Lizenz Permit A benötigt, die einige Rennen vorab als Voraussetzung stellt. Dazu sind zwei bis drei VLN-Langstreckenrennen auf der Nordschleife nötig, um die entsprechenden Ergebnisse zu erlangen.
„Die VLN ist die Hauptrennserie auf der Nordschleife. Hier werden vier Stunden Renndistanz gefahren und das auf der härtesten Rennstrecke der Welt. Für mich ist sie wie ein zweites zu Hause“, erklärt Steuer lächelnd und fügt hinzu: „Da ich mit meinem Team auf der Nordschleife angefangen habe, war es für mich immer ein Traum, das 24-Stunden-Rennen darauf zu fahren und jetzt ist er zum Greifen nahe!“
Für die VLN-Rennen und das 24Stunden-Rennen steht ein werksneuer Porsche Cayman GT4 zur Verfügung. „Dank meiner Fahrerkollegen bekomme ich die Möglichkeit, die Rennen auf einem GT4 Porsche zu bestreiten. Ein Kindheitstraum wird wahr“, so Steuer glücklich.
Die einzige Entscheidung, die jetzt noch im Raum steht, ist, ob das 24-Stunden-Rennen bereits dieses Jahr gefahren werden kann. Abhängig ist die erfolgreiche Teilnahme an den Permit-A-Rennen, die doch von der Zeit her knapp werden könnten sowie dem Budget des Teams.
Steuer ist ebenfalls stolz auf sein Team, seine Mannschaft, ohne die er wohl das alles nicht betreiben könnte. All die Jahre haben sie alles gegeben, nicht nur an den Wochenenden gearbeitet und immer zielstrebig gehandelt. „Das Wichtigste ist über das ganze Jahr das Team und die Familie, sie stehen immer zur Verfügung und tauschen am Wochenende den Turbolader bereits wie das Backblech im Ofen, blind und ohne Angst, sich dabei warme Finger zu holen. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen über diesen Rückhalt“, sagte Steuer.