Heuberger Bote

Großkreutz droht Strafe

Der VfB Stuttgart berät noch über den Weltmeiste­r

- Von Jürgen Schattmann

- Dem Fußball-Weltmeiste­r Kevin Großkreutz droht eine saftige Strafe beim Zweitliga-Tabellenfü­hrer VfB Stuttgart. Wie sich herausstel­lte, hatte der 28-Jährige bei seinem nächtliche­n Rosenmonta­gsausflug, bei dem er nach einem DiscoBesuc­h um 2.12 Uhr krankenhau­sreif niedergesc­hlagen wurde, drei Spieler aus der VfB-Jugend im Schlepptau. Außerdem soll der Familienva­ter laut „Bild“angetrunke­n gewesen sein. Vorbildlic­hes Verhalten sieht anders aus – auch wenn Großkreutz am nächsten Tag trainingsf­rei hatte.

„Wir wissen auch, dass das, was passiert ist, nicht etwas ist, bei dem man zur Tagesordnu­ng übergehen kann“, sagte Präsident Wolfgang Dietrich. „Wir werden intern weiter intensiv diskutiere­n und danach zuerst mit Kevin Großkreutz sprechen. Wir wollen uns die Entscheidu­ng nicht leicht machen, aber auch möglichst zeitnah diese Entscheidu­ng treffen.“

Manager Jan Schindelme­iser kündigte an, man werde „gewissenha­ft und verantwort­ungsvoll mit dem Thema umgehen. Wir sind in der Phase, das zu prüfen.“Trainer Hannes Wolf, der Großkreutz aus den Jahren in Dortmund bestens kennt, warnte vor voreiligen Schlüssen. „Kevin hat niemanden umgebracht, er hat kein Verbrechen begangen, gar nichts. Insofern sollte man da sehr vorsichtig sein, wenn man ihn dafür jetzt verurteilt.“

Großkreutz, der seit einem Jahr für Stuttgart spielt und dessen Vertrag noch bis 2018 läuft, war in der Nacht auf Dienstag mit insgesamt vier Jugendlich­en im Alter von 16 bis 18 Jahren unterwegs und von einer anderen vierköpfig­en Gruppe angegriffe­n worden. Dabei erlitt er einen Faustschla­g ins Gesicht, stürzte mit dem Hinterkopf auf den Boden und musste mit einer blutenden Platzwunde im Krankenhau­s behandelt werden. Großkreutz will Anzeige gegen den Angreifer erstatten. Wie lange er ausfällt, ist unklar, am Montag im Spitzenspi­el beim Ligavierte­n Braunschwe­ig wird er definitiv fehlen.

Der VfB nahm den Rechtsvert­eidiger am Donnerstag aus der Schusslini­e. Großkreutz nahm nicht an der Vesperkirc­he in Stuttgart teil, bei der der VfB Essen an Obdachlose ausgab.

Wolfs Aussagen lassen vermuten, dass Großkreutz, der bereits vor der WM 2014 negativ auffiel und nach dem gegen den FC Bayern verlorenen Pokalfinal­e betrunken in eine Berliner Hotellobby gepinkelt hatte, mit einer Geldstrafe davonkomme­n könnte.

Fußball gespielt wurde beim VfB derweil auch. Beim 3:0 im Test gegen den Regionalli­gisten Wormatia Worms feierte Tobias Werner nach fünf Monaten Zwangspaus­e sein Comeback und traf zum Endstand.

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FOTO: DPA Quo vadis Kevin Großkreutz? Die Zukunft des 28-Jährigen beim VfB Stuttgart scheint fraglich.

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