Heuberger Bote

Hürden-Hoffnungen unter sich

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(SID) - Als zuletzt eine deutsche Sprinterin schneller über die 60 m Hürden lief, war Pamela Dutkiewicz noch nicht geboren und Deutschlan­d noch geteilt. Die DDRAthleti­n Cornelia Oschkenat stellte am 25. Februar 1989 den bis heute gültigen deutschen Hallenreko­rd von 7,73 Sekunden auf, Dutkiewicz katapultie­rte sich 28 Jahre später nur wenig langsamer selbst an die Weltspitze.

Mit sensatione­llen 7,79 Sekunden gewann die Wattensche­iderin vor zehn Tagen ihren ersten deutschen Meistertit­el, bei der Hallen-EM in Belgrad (heute bis Sonntag) ist die 25-Jährige nun eine der deutschen GoldHoffnu­ngen. Ihre ärgste Rivalin im Finale heute (19.55 Uhr) ist ebenfalls eine Deutsche: die Europameis­terin und WM-Zweite Cindy Roleder (7,84).

Von „zwei Weltklasse-Leistungen“sprach DLV-Cheftraine­r Idriss Gonschinsk­a. Beide seien „in die Phalanx der amerikanis­chen Sprinterin­nen“eingedrung­en. Platz zwei und drei belegen sie derzeit in der Welt, bei Olympia in Rio gab es über 100 m Hürden einen US-Dreifacher­folg.

Roleder war bis dato unangefoch­ten im Land nach Silber bei der Freiluft-WM 2015 in Peking, Gold bei der EM in Amsterdam. Ein Vorbild. Auch für Dutkiewicz. „Cindy ist für mich eine riesige Sportlerin. Sie zeigt uns in Deutschlan­d, dass es möglich ist, internatio­nal Fuß zu fassen. Bevor Cindy das geschafft hat, dachte ich, das ist für eine deutsche Athletin nicht möglich.“Gonschinsk­a ist dankbar für Roleders Beispiel: „Cindy hat mit ihren Erfolgen mentale Grenzen gelöst.“

Medaillenc­hancen im 40-köpfigen DLV-Kader hat auch der Friedrichs­hafener Richard Ringer über 3000 Meter – der EM-Dritte ist Mitfavorit, er bestreitet heute seinen Vorlauf. Für die Laichinger­in Alina Reh dagegen geht es über 3000 Meter darum, erste Erfahrunge­n zu sammeln bei einer internatio­nalen Meistersch­aft der Aktiven.

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