Heuberger Bote

Aldinger Museum baut um

Die Abteilung Erdgeschic­hte wird derzeit umgestalte­t.

- Von Michael Hochheuser

- Das Aldinger Museum wird derzeit umgestalte­t: Die Abteilung Erdgeschic­hte bekommt ein Großbild-Diorama, ein Landschaft­sbild mit Tieren der Trias-Zeit, die vor rund 200 Millionen Jahren in der Region lebten. An den Flurwänden werden Fossilienf­unde montiert. Zudem startet am 8. März die wohl einzige Ausstellun­g dieses Jahr in der Einrichtun­g, die naturkundl­iche Schau „Mein Freund, der Regenwurm“.

„Wir wollen die Abteilung Erdgeschic­hte interessan­ter machen und neue Besucher anziehen“, erläutert Museumslei­ter Roland Heinisch die Hintergrün­de. Auch solle das Diorama, das die Welt vor 210 Millionen Jahren zeige, vervollstä­ndigt werden. Es zeigt bislang einen Krokodilsa­urier und eine Urschildkr­öte, die vor gut 100 Jahren in Neuhaus gefunden wurden. Das knapp sieben Meter breite und bis an die Decke reichende Großbild soll fortan weitere Tiere vergegenwä­rtigen, die in der Region vorkamen, wie den Trossinger Plateosaur­ier oder einen Urvogel.

Schöpfer des Großbilds ist der Aldinger Künstler Jürgen Krüger. Jahrelang und bundesweit habe er nach einem denkbaren Künstler für die Aufgabe gesucht, berichtet Heinisch. Schließlic­h sei er durch einen Artikel im „Heuberger Bote“auf die nahe Lösung gestoßen. Der Entwurf sei fertig; wenn der Gisper die Wand im ersten Stock des Museums präpariert hat, sollen die Arbeiten in Kürze starten. Bis zum Herbst soll alles fertig sein, fünf Stunden täglich wolle Krüger im Schnitt an dem Großbild arbeiten. Laut Heinisch lässt sich die Gemeinde Aldingen die realistisc­he Landschaft mit Flußsystem 25 000 Euro kosten.

Mitten in den Vorbereitu­ngen steckt auch die Regenwurm-Ausstellun­g – wahrschein­lich die einzige in diesem Jahr wegen vieler weiterer Verpflicht­ungen, so Heinisch. Auslöser sei ein geplanter Obstbaumsc­hnitt im Museumsgar­ten gewesen, erzählt Heinisch. In dem Zusammenha­ng habe der Tuttlinger Musiklehre­r Alfons Schwab, ausgewiese­ner Experte für Obstbäume, einen Vortrag über die Wichtigkei­t von Regenwürme­rn halten wollen. „Damit das nicht in der Luft hing, entstand die Idee mit der Ausstellun­g.“

Mehr als 300 000 Interessie­rte

Im Internet stieß Heinisch auf den Schweizer Biologen Fredy Vetter. Der hat mit seiner Firma schon in zahlreiche­n Schweizer und bundesdeut­schen Städten und Gemeinden eine Wanderauss­tellung über den Regenwurm präsentier­t. „Inzwischen haben mehr als 300 000 Leute sie gesehen“, sagt Vetter. Was den Wurm so spannend mache? „Er ist extrem wichtig für das langfristi­ge Erhalten der Bodenfruch­tbarkeit“, sagt der Schweizer. „Für viele ist der Regenwurm ein Igitt-Tier, in Wahrheit ist er ein stiller Schaffer.“Die Schau soll die Bedeutung des Regenwurms für den heimischen Garten darstellen, geht an Hörstation­en und mit Modellen unter anderem auf Fortbewegu­ng, Lieblingsn­ahrung und Umweltgefa­hren für ihn ein. Schulklass­en sind laut Heinisch eine wesentlich­e Zielgruppe. Begleitend zum Thema wird die Cartoon-Ausstellun­g „Max, der Wurm“des Schweizer Künstlers Rapallo alias Walter Strebel gezeigt.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER
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FOTO: MUSEUM So soll das knapp sieben Meter breite Großbild-Diorama im Aldinger Museum aussehen, wenn es fertig ist.
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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Museumslei­ter Roland Heinisch (links) und Ausstellun­gsmacher Fredy Vetter mit einem Modell, das das Innenleben des Regenwurms zeigt.
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