Aldinger Museum baut um
Die Abteilung Erdgeschichte wird derzeit umgestaltet.
- Das Aldinger Museum wird derzeit umgestaltet: Die Abteilung Erdgeschichte bekommt ein Großbild-Diorama, ein Landschaftsbild mit Tieren der Trias-Zeit, die vor rund 200 Millionen Jahren in der Region lebten. An den Flurwänden werden Fossilienfunde montiert. Zudem startet am 8. März die wohl einzige Ausstellung dieses Jahr in der Einrichtung, die naturkundliche Schau „Mein Freund, der Regenwurm“.
„Wir wollen die Abteilung Erdgeschichte interessanter machen und neue Besucher anziehen“, erläutert Museumsleiter Roland Heinisch die Hintergründe. Auch solle das Diorama, das die Welt vor 210 Millionen Jahren zeige, vervollständigt werden. Es zeigt bislang einen Krokodilsaurier und eine Urschildkröte, die vor gut 100 Jahren in Neuhaus gefunden wurden. Das knapp sieben Meter breite und bis an die Decke reichende Großbild soll fortan weitere Tiere vergegenwärtigen, die in der Region vorkamen, wie den Trossinger Plateosaurier oder einen Urvogel.
Schöpfer des Großbilds ist der Aldinger Künstler Jürgen Krüger. Jahrelang und bundesweit habe er nach einem denkbaren Künstler für die Aufgabe gesucht, berichtet Heinisch. Schließlich sei er durch einen Artikel im „Heuberger Bote“auf die nahe Lösung gestoßen. Der Entwurf sei fertig; wenn der Gisper die Wand im ersten Stock des Museums präpariert hat, sollen die Arbeiten in Kürze starten. Bis zum Herbst soll alles fertig sein, fünf Stunden täglich wolle Krüger im Schnitt an dem Großbild arbeiten. Laut Heinisch lässt sich die Gemeinde Aldingen die realistische Landschaft mit Flußsystem 25 000 Euro kosten.
Mitten in den Vorbereitungen steckt auch die Regenwurm-Ausstellung – wahrscheinlich die einzige in diesem Jahr wegen vieler weiterer Verpflichtungen, so Heinisch. Auslöser sei ein geplanter Obstbaumschnitt im Museumsgarten gewesen, erzählt Heinisch. In dem Zusammenhang habe der Tuttlinger Musiklehrer Alfons Schwab, ausgewiesener Experte für Obstbäume, einen Vortrag über die Wichtigkeit von Regenwürmern halten wollen. „Damit das nicht in der Luft hing, entstand die Idee mit der Ausstellung.“
Mehr als 300 000 Interessierte
Im Internet stieß Heinisch auf den Schweizer Biologen Fredy Vetter. Der hat mit seiner Firma schon in zahlreichen Schweizer und bundesdeutschen Städten und Gemeinden eine Wanderausstellung über den Regenwurm präsentiert. „Inzwischen haben mehr als 300 000 Leute sie gesehen“, sagt Vetter. Was den Wurm so spannend mache? „Er ist extrem wichtig für das langfristige Erhalten der Bodenfruchtbarkeit“, sagt der Schweizer. „Für viele ist der Regenwurm ein Igitt-Tier, in Wahrheit ist er ein stiller Schaffer.“Die Schau soll die Bedeutung des Regenwurms für den heimischen Garten darstellen, geht an Hörstationen und mit Modellen unter anderem auf Fortbewegung, Lieblingsnahrung und Umweltgefahren für ihn ein. Schulklassen sind laut Heinisch eine wesentliche Zielgruppe. Begleitend zum Thema wird die Cartoon-Ausstellung „Max, der Wurm“des Schweizer Künstlers Rapallo alias Walter Strebel gezeigt.