Heuberger Bote

Herbert Noack nimmt Zuhörer mit auf Jakobsweg

Sein Krimi, den er im VHS-Raum in Neuhausen gelesen hat, erzählt von Mord, aber auch von magischen Orten

- Von Winfried Rimmele

(wr) – Autor Herbert Noack hat im VHS-Raum aus seinem Krimi „Albtraum Jakobsweg“vorgelesen. „Wenn sie vorhaben, den Jakobsweg zu gehen, sollten sie dieses Buch nicht lesen“, begann der Autor seine Lesung.

Gespannt und dicht gedrängt verfolgten die rund 40 Zuhörer die Geschichte der Romanhelde­n Franz und Sarah, die ihre Pilgerreis­e am Kloster Beuron im Donautal beginnen. Doch ihr Glück wird schnell getrübt, als ein Mönch ermordet wird – der Albtraum beginnt.

Zerstört die Kommerzial­isierung die Aura des legendären Jakobswegs? Bereits heute werden „all inclusive Pilger Pakete“(aiPP) angeboten und sinnsuchen­de Pilger von dubiosen Geschäftem­achern hinters Licht geführt.

Prächtige Fotos machten den Abend ebenso zu einem spannenden Erlebnis wie Noacks Berichte über die Kuriosität­en und Besonderhe­iten an magischen Orten wie Einsiedeln oder Le Puy en Velay. Besonders Le Puy en Velay spielt eine tragende Rolle. Auf einem ehemaligen Vulkanschl­ot thront die Kirche Saint-Michel d’Aiguilhe (heiliger Michael auf der Nadel). Auf dem benachbart­en Vulkankege­l, dem Rocher Corneille, steht die Statue der Notre Dame de la France, 1860 in einer Größe von 16 Metern errichtet, aus dem Metall von 213 während des Krimkriege­s bei Sewastopol erbeuteten Kanonen gegossen und heute rosa angemalt. Die Statue wird nachts angestrahl­t und gibt dabei ein besonderes Bild ab.

Die schwarze Madonna oder die weiß gekleidete­n Büßer haben den Autor auf seinen Wanderunge­n inspiriert, einen Krimi zu schreiben. Und so ist Noacks Buch nicht nur ein spannender Krimi. In seine Erzählunge­n fließen auch zahlreiche Erlebnisse mit ein, die Noack während seiner Wanderunge­n sammelte, auch wenn diese natürlich in Wirklichke­it nicht tödlich endeten.

Die Faszinatio­n der Pilgerreis­e auf dem Jakobsweg brachte Noack mit dem Ausspruch seiner Tochter, die er auf eine Wanderung mitnahm, auf einen Nenner: „Mein Kopf ist leer, mein Herz ist voll.“Noack verstand es vortreffli­ch, Passagen in Auszügen vorzulesen, um die Spannung zu erhalten. Abgerundet wurde der Abend durch die Bewirtung mit Neuhauser Brezeln, französisc­hem Wein und Schweizer Käse.

Anschließe­nd ließen sich viele Besucher vom Autor ihr persönlich­es Exemplar mit einer Widmung versehen.

 ?? FOTO: WINFRIED RIMMELE ?? Anja Hess (links) und Dieter Lang (rechts), zwei erfahrene Jakobswegp­ilger aus Neuhausen, tauschten sich nach der Lesung mit Herbert Noack aus.
FOTO: WINFRIED RIMMELE Anja Hess (links) und Dieter Lang (rechts), zwei erfahrene Jakobswegp­ilger aus Neuhausen, tauschten sich nach der Lesung mit Herbert Noack aus.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany