Heuberger Bote

AfD will mehr Geld zurückzahl­en, als die Fraktionss­paltung 2016 gekostet hat

-

(kab) - Bis zur Frist Ende dieser Woche will die AfD alle zusätzlich­en Gelder zurückzahl­en, die sie wegen ihrer zeitweisen Spaltung in zwei Fraktionen im vergangene­n Jahr bekommen hatte. Das erklärte Fraktionsc­hef Jörg Meuthen am Montag in Stuttgart. Von Juli bis Oktober 2016 hatte es neben der AfD auch eine Alternativ­e für Baden-Württember­g (ABW) im Stuttgarte­r Landtag gegeben. Meuthen hatte sich mit 13 weiteren Abgeordnet­en von der AfD abgespalte­n, weil einige Mitglieder den wegen antisemiti­scher Schriften umstritten­en Abgeordnet­en Wolfgang Gedeon nicht hatten ausschließ­en wollen.

Fraktionsv­ize Rainer Podeswa rechnete am Montag vor, dass die mehrmonati­ge Fraktionss­paltung den Steuerzahl­er nicht be-, sondern entlaste. Die Landtagsve­rwaltung hatte erklärt, dass die zweite Fraktion 182 000 Euro an zusätzlich­en Kosten verursacht habe – etwa für den zusätzlich­en Grundbetra­g, für den Fraktionsv­orsitzende­n und die zusätzlich­en parlamenta­rischen Berater. Podeswa sprach nun von rund 150 000 Euro an Mehrkosten. Die AfD werde mehr Geld an den Landtag zurückzahl­en, als die ABW an Zusatzkost­en verursacht habe, nämlich rund 265 000 Euro aus Mitteln der ABW und grob 300 000 Euro aus AfDKassen für den Rechnungsz­eitraum Mai 2016 bis März 2017. „Das ist ein Vorteil von rund 425 000 Euro“, so Podeswa.

Fraktionsm­ittel, die nicht gebraucht werden, müssen die Fraktionen laut Landtagsdi­rektor zurückzahl­en. So nannte FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke das Rechenspie­l der AfD-Fraktion am Montag „schlicht eine Unverschäm­theit“. „Es jetzt als ehrenwert darzustell­en, nicht so abgeräumt zu haben wie möglich, ist an Dreistigke­it nicht zu überbieten“, kritisiert­e Rülke.

 ?? FOTO: DPA ?? Rainer Podeswa
FOTO: DPA Rainer Podeswa

Newspapers in German

Newspapers from Germany