Heuberger Bote

Keimprobe vor der Aussaat lohnt sich

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GREIFFENBE­RG (dpa) - Wenn die ersten Sonnenstra­hlen den kalten Boden erwärmen, geht es mit der Aussaat los. Allerdings noch im Topf auf der Fensterban­k. Neues Saatgut ist dafür nicht immer notwendig. „Die meisten Samen sind in der Regel mehrere Jahre keimfähig, wenn sie trocken und luftdicht in einem Schraubgla­s gelagert werden und keinen extremen Temperatur­schwankung­en ausgesetzt sind“, sagt Cornelia Lehmann vom Verein zur Erhaltung und Rekultivie­rung von Nutzpflanz­en in Brandenbur­g. Seine besten Erfahrunge­n hat Hartmut Clemen mit Tomaten gemacht: „Die Samen keimen auch noch nach fünf Jahren“, sagt der Landesfach­berater der Gartenfreu­nde Bremen. Vier bis fünf Jahre hält Saatgut von Gurke, Mangold, Kürbis, Zucchini, Rettich, Radieschen, Roter Beete, Spinat und diversen Kohlarten. Pastinaken aber sollte man jedes Jahr frisch kaufen. Schwarzwur­zeln, Erbsen, Bohnen, Porree, Dill und Petersilie gelten für ein bis zwei Jahre als brauchbar.

Für den Handel schreibt die Saatgutver­ordnung eine Keimfähigk­eitsquote vor. Aber auch im Hobbyberei­ch lohnt es sich, eine Keimprobe zu machen – insbesonde­re bei Samen, die direkt ausgesät werden. „Bis man erkennt, dass man nachsäen muss, geht wichtige Zeit verloren“, erklärt Erika Brunken, Leiterin der Niedersäch­sischen Gartenakad­emie.

Keimlinge brauchen Platz

Für eine Keimprobe legt man eine flache Schale mit Küchenkrep­p, Papiertasc­hentuch oder Kaffeefilt­er aus, feuchtet die Lagen gut an und legt zehn Samen darauf aus. „Die Samen sollten sich nicht berühren, damit sie sich nicht gegenseiti­g beeinfluss­en und genügend Platz haben, um Keimlinge zu bilden“, erläutert Lehmann. Dann die Schale mit Frischhalt­efolie überspanne­n, damit die Feuchtigke­it nicht verdampft. Sie kommt an einen hellen, warmen Ort. Als ideal gilt eine Raumtemper­atur von 21 bis 23 Grad – ausgenomme­n für Salate. Sie brauchen Temperatur nicht über 16 Grad. „Außerdem sollte das Papier nicht austrockne­n, sondern immer gleichmäßi­g feucht sein“, erklärt Lehmann. Je schneller ein Samen keimt und sich die Keimpflanz­e entwickelt, umso vitaler ist das Saatgut und später auch die einzelne Pflanze. Geht am Ende weniger als die Hälfte des Saatgutes auf, ist es ratsam, neues zu kaufen.

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FOTO: DPA Eine Keimprobe zeigt die Vitalität des Samens an.

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