CIA soll Fernseher und Smartphones gehackt haben
Betroffene Firmen suchen nach Schwachstellen
(AFP) - Die Wikileaks-Enthüllungen zu den Hackerangriffen der CIA auf Smartphones, Fernseher und andere Geräte haben für erhebliche Unruhe in betroffenen High-Tech-Firmen gesorgt. Apple und Samsung erklärten am Mittwoch, sie wollten rasch die Software ihrer Geräte auf eventuelle Sicherheitslücken überprüfen. Die US-Regierung hielt sich bedeckt und gab zunächst keine Einschätzung ab.
Die Enthüllungsplattform hatte am Dienstag 8761 Dokumente veröffentlicht, die aus dem CIA-Zentrum für Cyber-Aufklärung in Langley bei Washington stammen und über die Computer- und Internetspionage des US-Geheimdiensts Auskunft geben sollen. Aus den Dokumenten geht demnach hervor, dass die US-Regierungshacker unter anderem iPhones von Apple, Android-Geräte von Google, Software von Microsoft und sogar Samsung-Fernsehgeräte angreifen, um Nutzer auszuspionieren.
Apple erklärte dazu, dass viele der Sicherheitslücken, über die Wikileaks berichte, bereits in der jüngsten Version des Betriebssystems iOS behoben seien. „Wir werden weiter daran arbeiten, rasch jegliche identifizierte Schwachstelle anzugehen“, versicherte der Konzern in einem schriftlichen Statement.
Ähnlich äußerte sich Samsung. Das Unternehmen habe den Bericht zur Kenntnis genommen und befasse sich „dringlich“mit der Angelegenheit, hieß es. Microsoft erklärte lediglich, das Unternehmen schaue sich die Wikileaks-Veröffentlichungen näher an.
Die Dokumente zeigen, dass die CIA Schadsoftware und Trojaner zur Cyber-Spionage einsetzt. Der Geheimdienst sei in der Lage, auf Smartphones die Verschlüsselungscodes von Apps wie WhatsApp, Signal, oder Weibo zu umgehen.
Die Attacke auf die SamsungFernseher mit Internet-Verbindung verläuft laut Wikileaks auf die Weise, dass das infizierte Gerät in einen vorgetäuschten „Aus-Zustand“versetzt wird. Der Nutzer glaube, der Fernseher sei abgestellt. Dabei funktioniere das Gerät wie eine Wanze, zeichne Gespräche im Raum auf und sende die Aufzeichnungen über das Internet an einen CIA-Server.
US-Regierung unter Druck
Durch die Enthüllungen geriet die Regierung von US-Präsident Donald Trump unter Druck. Dessen Sprecher Sean Spicer sagte, der Fall sei „nicht vollständig bewertet“. CIASprecher Jonathan Liu wollte weder bestätigen noch dementieren, dass die Dokumente echt sind.
Aus den Dokumenten geht laut Wikileaks auch hervor, dass eine CIA-Hackertruppe vom US-Konsulat in Frankfurt aus operiert. Das Konsulat diene als Basis der Hacker für Spähaktionen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Die Hacker sind demnach mit Diplomatenpässen ausgestattet. Für die Einreise bekommen sie demnach von der CIA die Anweisung, dass sie auf mögliche Fragen der deutschen Beamten nach dem Zweck ihrer Reise antworten sollten, sie unterstützten „technische Konsultationen im Konsulat“.