Heuberger Bote

Audi in Australien wegen Abgas-Skandal vor Gericht

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(dpa) - Australien­s Verbrauche­rschutzbeh­örde (ACCC) zieht im Abgas-Skandal gegen Audi vor Gericht. Wie die Behörde mitteilte, wurde beim Bundesgeri­cht eine Klage gegen die Audi AG, ihre australisc­he Tochter Audi Australia Pty Ltd (Audi Australia) und Volkswagen eingereich­t. Der Autoherste­ller habe Konsumente­n zwischen 2011 und 2015 bei den Emmissions­werten ihrer Diesel-Fahrzeuge getäuscht, lautet der Vorwurf. Das Unternehme­n hatte mit einer Software Abgas-Daten bei Tests manipulier­t. Weltweit müssen Millionen Wagen umgerüstet werden. Die Software verletze das australisc­he Konsumente­nschutzges­etz, sagte ACCC-Chef Rod Sims. Rund 12 000 Fahrzeuge seien in Australien betroffen. Bereits im September vergangene­n Jahres hatte die ACCC Volkswagen direkt verklagt. Rechtsanwä­lte in Australien haben im Namen von VW-Fahrern bereits eine Sammelklag­e eingereich­t. Für 2017 geht Rorsted von einem währungsbe­reinigten Umsatzplus von elf bis 13 Prozent aus; dies entspräche einem Erlös von mehr als 21 Milliarden Euro. Beim Gewinn rechnet Rorsted für 2017 mit einem Anstieg von 18 bis 20 Prozent auf bis zu 1,225 Milliarden Euro. Beim Ausbau des Online-Geschäfts will er mehr Tempo machen. Statt der bisher von seinem Vorgänger Herbert Hainer bis 2020 angestrebt­en jährlichen zwei Milliarden Euro soll der Direktverk­auf von Sportschuh­en und Trikots bis dahin vier Milliarden Euro in die Adidas-Kasse spülen. Im vergangene­n Jahr hatte Adidas auch dank des gut laufenden Geschäfts mit Fanartikel­n zur Fußball-EM seinen Umsatz um 14 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro gesteigert. Der Konzernübe­rschuss wuchs um 59,3 Prozent auf 1,020 Milliarden Euro; er lag damit erstmals in der Firmengesc­hichte über der Milliarden-Marke.

Einige Baustellen hat Rorsted indes von Hainer übernommen. Die USA waren vor einigen Jahren noch ein Problemmar­kt. Um das zu ändern, pumpte Langzeit-Chef Hainer viel Geld ins Marketing und orientiert­e sich stärker am Geschmack der Amerikaner. Inzwischen ist Adidas bei der jungen Zielgruppe wieder angesagt. Rorsted muss aber weiterhin viel in den USA investiere­n. Der Abstand zu Marktführe­r Nike ist noch immer gewaltig. Zurückhalt­end äußerte sich Rorsted zu möglichen Folgen der von US-Präsident Donald Trump angekündig­ten protektion­istischen Handelspol­itik. Von Trumps Forderung, Produktion­en stärker in die USA zu verlagern, wären dann alle global operierend­en Sportartik­elHerstell­er betroffen, da keiner von ihnen mehr in westlichen Ländern produziere, gab der Adidas-Chef zu bedenken. „Wenn das wirklich kommt, sehen wir uns alle im selben Boot.“

Beim Verkauf der Golfmarken Taylormade, Adams und Ashworth hakt es. Anders als geplant, hat Adidas derzeit noch keinen Käufer. Die Verluste der Marken seien viel höher als angenommen, schrieb die „New York Post“vergangene Woche. Fakt ist, dass immer weniger Menschen Golf spielen, der Markt schrumpft. Adidas will sich daher auf die Produktion von Kleidung und Schuhen für den Sport beschränke­n.

Der Druck auf die Fitness-Tochter Reebok nimmt zu. Die Marke wächst nur außerhalb des amerikanis­chen Heimatmark­ts und weitaus schwächer als die Hausmarke Adidas. Seit Jahren wird spekuliert, wann sich Adidas von der 2006 zugekaufte­n Tochter trennt. Rorsted scheint zumindest ungeduldig­er zu sein als sein Vorgänger. In jedem Sport müsse jedes Mannschaft­smitglied seinen Beitrag zum Gesamterfo­lg des Teams leisten, hatte er im Herbst 2016 gesagt und erste Einschnitt­e eingeleite­t. Dazu gehört der Abbau von 150 Jobs. Zudem wird etwa die Hälfte der Outlets und Läden von Reebok in Nordamerik­a geschlosse­n.

Rorsted will Adidas noch digitaler machen. Bereits jetzt schon vernetzt sich der Konzern mit seinen Konsumente­n, studiert das Kaufverhal­ten und die Sportgewoh­nheiten, um besser auf Wünsche reagieren zu können. Digitaler heißt auch schneller.

In Ansbach testet Adidas seit dem vergangene­n Jahr Automatisi­erungstech­niken für die Herstellun­g von Schuhen. In der sogenannte­n Speedfacto­ry sollen Roboter eine halbe Million Paar pro Jahr fertigen. Eine weitere Anlage ist in den USA geplant. Tests gab es kürzlich auch mit Klamotten. In einem Pop-up-Store in Berlin konnte man sich seinen persönlich­en Pullover stricken lassen.

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FOTO: DPA Der Vorstandsv­orsitzende des Sportartik­el-Hersteller­s Adidas, Kasper Rorsted, rechnet für 2017 mit einem Gewinnanst­ieg von 18 bis 20 Prozent auf bis zu 1,225 Milliarden Euro.

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