Krimiaction ohne Faxen
„Sleepless – Eine tödliche Nacht“– Solide Hausmannskost mit Jamie Foxx
Jamie Foxx gibt gerne mal den Mann fürs Grobe. Immer wieder ballert er sich durch Actionkrimis, etwa „Miami Vice“oder „Operation Kingdom“. Nun ist es mal wieder so weit: Feuer frei.
Der Plan ist simpel. Ein Auto ausbremsen, dem Drogenlieferanten etwas Koks abnehmen und schon ist man wieder weg. Doch es ist wie so oft auf der Leinwand: Der Plan geht schief. Jamie Foxx spielt einen dubiosen Polizisten, der mit seinem Partner nebenbei kleine Drogendealer abzockt. Doch diesmal artet die Gaunerei aus zur blutigen Schießerei – und das erbeutete Kokain ist nicht ein paar Tausend, sondern acht Millionen Dollar wert. Das ruft Mafiosi auf den Plan, die ihren Stoff zurückwollen.
In Zeiten epischer TV-Krimiserien ist „Sleepless“eine Rückkehr zu den Kinowurzeln: Der Film erzählt binnen 90 Minuten einen klassischen Plot von Polizisten, die im Netz der Korruption straucheln. Die Handlung spielt praktisch nur an einem Schauplatz, einem Casino, sie dauert nur einen Tag. Die Zahl der Figuren ist übersichtlich, die Filmmusik wummert bedrohlich im Hintergrund.
Während sich Fernsehserien Zeit lassen und ihren Charakteren Tiefe verleihen, bleiben die Figuren in dem Kinofilm holzschnittartig gezeichnet. Allzu große Überraschungen birgt die Handlung nicht. Um inhaltliche Finessen samt verblüffender Wendungen dürfte es dem Filmteam um den Schweizer Regisseur Baran bo Odar („Who am I“) aber ohnehin nicht gegangen sein. Die Macher setzen auf klassische Hausmannskost ohne großen Aha-Effekt. Die Action ist solide, die Dialoge sind simpel.
Am Ende liegt der Held schwer verletzt im Krankenhaus. Ob er wohl das klassische Kino-Krimigenre verkörpert, dem die fulminante SerienKonkurrenz zusetzt? Die Filmfigur wird überleben. Beim klassischen Kino-Krimigenre hingegen ist das nicht sicher. (dpa)