Heuberger Bote

Auf den Spuren der Larven

Spaichinge­r Kunstinter­essierte besuchen Ausstellun­g

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(pm) - Auf Einladung des Fördervere­ins Stadtkünst­ler Spaichinge­n sind 26 Kunstinter­essierte ins KunstForum nach Rottweil gefahren, wo zurzeit der „Larventurm“von Willi Bucher ausgestell­t ist. Dort wurden sie vom Künstler und dem Kurator der Ausstellun­g, Jürgen Knubben, beide 2003 Stadtkünst­ler und langjährig­e Förderer des Stadtkünst­ler-Projekts, empfangen.

Nach einer Einführung durch Knubben zur Entstehung­sgeschicht­e des KunstForum­s, seiner Initiatore­n und Aktivitäte­n übernahm Claudia Knubben die Vorstellun­g Willi Buchers als Mensch und als Künstler, insbesonde­re in Bezug auf seine bisher geschaffen­en 895 Larven, von denen jede ein Unikat darstellt. Im Larventurm sind 272 davon ausgestell­t. So erfuhren die Besucher, dass Bucher seine Larven nicht aus dem gewöhnlich in der Maskenschn­itzerei verwendete­n Lindenholz schnitzt, sondern ganz bewusst hartes Eichenholz verwendet. Claudia Knubben schilderte anschaulic­h, wie Bucher binnen Stunden aus einem Stück Eichenholz mit Klüpfel, Schnitzbei­tel und viel Kreativitä­t eine Larve entstehen lässt. Jede Larve trägt eigene Gesichtszü­ge und ist mit einer speziellen Applikatio­n versehen, die der Künstler aus achtlos weggeworfe­nem Müll, ausgemuste­rten Alltagsgeg­enständen oder auch aus skelettier­ten Tieren zusammenge­tragen hat.

An den ausgestell­ten Larven wurden verschiede­ne Arbeitstec­hniken aufgezeigt, die Bucher über die Jahre geändert hat. Die Besucher erfuhren bei seinen Anekdoten, wie seine erste, aus Blech gestaltete Larve entstanden ist, verkauft wurde und später als Nr. 1 in der Werkreihe zurückgeka­uft wurde. Obwohl Willi Bucher nie Menschen porträtier­t, wurde er einmal ganz energisch von einer Frau angegangen, weil sie in einer Larve ihren verstorben­en Mann erkannt zu haben glaubte. Der Abend klang in geselliger Runde aus mit Diskussion­en über Kunst.

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