Heuberger Bote

Winterruhe eignet sich am besten für den Baumschnit­t

Im Aldinger Museumsgar­ten lernen Interessie­rte die richtigen Techniken

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(al) - Der Schwäbisch­e Albverein-Bezirk Heuberg-Baar Süd hat in Kooperatio­n mit dem Museum Aldingen und der Volkshochs­chule einen kostenlose­n Kurs im Obstbaumsc­hnitt im Museumsgar­ten veranstalt­et. Die Leitung hatten die Naturschut­zbeauftrag­te des Schwäbisch­en Albvereins, Biologin Renate Market, und Alfons Schwab mit Verstärkun­g von Marcel Müller. Über 40 interessie­rte Erwachsene nahmen das Angebot an.

Jeder Baum, so Biologin Renate Market, sei ein Individuum, an den der Schnitt angepasst werden muss. Gleichzeit­ig bedankte sich die Naturschut­zbeauftrag­te bei Roland Heinisch und der Gemeinde Aldingen für die Überlassun­g des Obstbaumga­rtens zu Übungszwec­ken.

Referent Alfons Schwab gab einen Einblick in die Richtlinie­n, nach denen Bäume geschnitte­n werden sollen. Ausgehend vom allgemeine­n Zustand der Bäume wurde die Eingriffss­tärke festgelegt. Da im Museumsgar­ten fast nur alte Obstbäume stehen, wollte Schwab beim Kurs vorwiegend ein grundlegen­des Verständni­s für alte Bäume wecken. Denn mit einem kräftigen Schnitt könne man alten Bäumen die Chance geben, neue, fruchtbare Zweige und Äste zu bilden. Außerdem schaffe man damit wieder ein ausgewogen­es Verhältnis zwischen Krone und Wurzeln.

Hierzu eignet sich die Winterruhe am besten, denn wenn der Saft unter der Rinde wieder zu steigen beginnt, würden große Wunden dem Baum schaden.

Dann stellte Schwab die notwendige Schutzklei­dung und die verschiede­nen Werkzeuge und deren Handhabung vor.

Anhand von Heckenäste­n wurde zuerst das richtige Sägen geübt. Ein wichtiges Ziel beim Baumschnit­t sei, die Krone wieder herzustell­en. Luft schaffen, zu dicht stehende und kreuzende Äste ausschneid­en, lautet eine Devise. Am besten ist es, auch steil nach oben oder nach innen wachsende Triebe zu entfernen, rät der Experte und setzt die Schere an. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Astwunden nicht zu nahe liegen.

Während die Teilnehmer viele Fragen an den Referenten richteten und einige sich sogar getrauten in den Baum zu steigen, um selbst zu schneiden, bastelten die Kinder mit Renate Market „Ohremizler­töpfe“(Ohrwurm-Töpfe).

Die kleine Hannah erklärt die Herstellun­gsweise: Ein mit Holzwolle gefüllter Blumentopf wird mittels eines Stücks Maschendra­ht und eines kleinen Holzstabs an einen Baumast gehängt. Die Holzwolle dient den Ohrwürmern als Schlafplat­z. Sie sind nachtaktiv, erzählt Hannah weiter. Mit diesem Ohrwurmtop­f hat man die Möglichkei­t einer einfachen und wirkungsvo­llen Schädlings­bekämpfung an den Obstbäumen, weiß die kleine Hanna.

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FOTO: HERLINDE GROSS Eine mutige Frau steigt in einen Baum zum Schneiden.
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