Heuberger Bote

Dreifachem Aubameyang sei Dank

Dortmund zieht durch 4:0-Sieg gegen Benfica in Viertelfin­ale der Champions League ein

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(SID/dpa/sz) - Mit einem überragend­en Pierre-Emerick Aubameyang und dem Geist von 1963 ist Borussia Dortmund ins Viertelfin­ale der Champions League gestürmt. Der unbändig leidenscha­ftliche BVB drehte im Achtelfina­le gegen Benfica Lissabon durch ein 4:0 (1:0) das 0:1 aus dem Hinspiel und stieß somit nach drei Jahren verdient wieder in die Elite der besten Acht Europas vor. Türöffner war Aubameyang­s Dreierpack (4./61./85.), zudem traf Christian Pulisic (59.) für den deutschen Vize-Meister.

„Wir mussten nach dem HinspielEr­gebnis auch aufpassen, dass wir keinen dummen Konter fangen. Ich bin total zufrieden mit dem verdienten Sieg. Das bringt die junge Mannschaft noch einen riesen Schritt voran“, sagte Kapitän Marcel Schmelzer anschließe­nd zu „Sky“.

Verein und Fans hatten vorab alle Register der Motivation gezogen: Der BVB lud sieben Helden des „Jahrhunder­tspiels“von 1963 gegen Benfica ein, auch eine gigantisch­e Choreograp­hie mit damaligen Presse-Schlagzeil­en auf der Südtribüne erinnerte die 65849 Zuschauer an das legendäre 5:0 (nach 1:2 im Hinspiel) im Europapoka­l der Landesmeis­ter vor 54 Jahren.

Auf dem Rasen musste der BVB wie befürchtet ohne Raphael Guerreiro antreten. Der portugiesi­sche Europameis­ter, den eine Muskelverh­ärtung plagte, saß auf der Bank, für ihn verteidigt­e auf der linken Seite Kapitän Marcel Schmelzer. Pulisic, der erstmals in der Champions League traf, ersetzte den verletzten Marco Reus (Muskelfase­rriss) ohne Qualitätsv­erlust.

BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte Attacke befohlen, und seine Mannschaft folgte ihm. Es dauerte 3 Minuten und 50 Sekunden, bis Aubameyang am zweiten Pfosten einen verlängert­en Eckball zur Führung einköpfte. Im Hinspiel hatte der Gabuner noch einen mehr als gebrauchte­n Tag erwischt: Er vergab in Lissabon beste Chancen und verschoss einen Foulelfmet­er kläglich.

Aubameyang und der glänzende Ousmane Dembélé wirbelten Benfica auch danach durcheinan­der. Die Portugiese­n waren fahrig, sie zitterten unter dem Druck und waren zu Befreiungs­schlägen gezwungen. Trotz der frühen Führung ließ sich der BVB nicht zu einer bedingungs­losen Offensive verleiten. Vielmehr bevorzugte das Team von Trainer Thomas Tuchel einen sicheren Spielaufba­u.

Nach 20 Minuten wurden die Gäste allerdings stabiler – mit zunehmende­r Ordnung wurde es für den BVB deutlich schwierige­r, Lücken aufzuspüre­n. Die seltenen BenficaAng­riffe wurden meist im Dortmunder defensiven Mittelfeld abgegrätsc­ht, wobei sich Julian Weigl besonders einbrachte.

Bei einem Kopfball von Luisão musste BVB-Torhüter Roman Bürki erstmals ernsthaft eingreifen (32.). Eine weitere Schrecksek­unde musste der BVB nach Wiederanpf­iff überstehen. Lukasz Piszczek legte den Ball Cervi unfreiwill­ig vor und verhindert­e dann mit einem beherzten Sprung in die Flugbahn des Schusses des Benfica-Stürmers den Ausgleich (47.). Die notorische­n Probleme des BVB, seine Defensive dicht zu halten, traten nicht nur in dieser Szene wieder zutage.

Es bahnte sich gar ein Drama an, als Aubameyang zweimal alleine aus kürzester Distanz an BenficaSch­lussmann Ederson (53./59.) scheiterte. Sekunden danach erlöste jedoch Pulisic die Gastgeber mit dem 2:0 auf Vorlage Piszczeks. Die folgende Konfusion in den Reihen von Benfica nutzte Aubameyang zu seinem zweiten Treffer - das Stadion kochte.

Die Borussia erlaubte sich anschließe­nd den Luxus, einen Gang runterzusc­halten. BVB-Innenverte­idiger Marc Bartra traf per Kopf noch den Außenpfost­en (84.), ehe Aubameyang erhöhte.

„Dem Spielverla­uf nach hätte ja schon das Hinspiel das Ergebnis haben können, aber wir sind sehr froh, dass wir nun so spielen“, so Christian Pulisic bei „Sky“. Am 17. März (12.00 Uhr) wird der Borussia nun in Nyon der Viertelfin­algegner zugelost – es könnten beispielsw­eise der Rekordmeis­ter Bayern München werden.

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FOTO: IMAGO Gesichter des Sieges: Christian Pulisic, Ousmane Dembele und Pierre-Emerick Aubameyang (von unten).

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