Heuberger Bote

Matthias Schlubeck zeigt viele Facetten der Panflöte

Musiker tritt mit Russischer Kammerphil­harmonie St. Petersburg im Konzerthau­s auf

-

(irwe) - Panflötist Matthias Schlubeck und die Russische Kammerphil­harmonie St. Petersburg unter der Leitung von Juri Gilbo haben am Donnerstag­abend im Konzerthau­s ein beeindruck­endes Konzert gegeben.

Selten erlebt man die Panflöte als Konzertins­trument, und nach diesem Abend kann man sagen: zu selten. Schlubeck zeigt, wie facettenre­ich und virtuos dieses Instrument gespielt werden kann. In der Konzertein­führung von Dr. Karin Berg konnte man mehr über dieses alte Instrument erfahren. Als Syrinx findet man es schon in Homers Ilias, der Legende nach erfand der Gott Hermes die Flöte und vererbte sie seinem Sohn Pan. Berühmt ist die Verwendung der Panflöte durch Mozart in seiner Oper „Die Zauberflöt­e“.

Zur feierliche­n Eröffnung des Konzerts erklang die berühmte „Ankunft der Königin von Saba“aus Händels „Salomon“. Als die ersten Töne von Mozarts Arie des Papageno in der Fassung für Panflöte erklangen, wunderte sich das Publikum noch über den Verbleib des Solisten. Überrasche­nd erklangen dann die ersten Panflötene­inwürfe von hinten, und während er nach vorne ging übernahm der Panflötist auch die Melodie der Gesangssti­mme.

Als Panflötist sei man darauf angewiesen, Literatur von anderen Instrument­en und Sängern zu „klauen“, meinte Schlubeck, der auch durchs Programm führt. Und so erklingen ein Flötenkonz­ert von Vivaldi, zwei Sätze aus Bachs Flöten-Suite in hmoll und ein Konzert für eine Stimme von Saint-preux. Es ist beeindruck­end, mit welcher Leichtigke­it Schlubeck die schweren und schnellen Passagen der Stücke auf die Panflöte überträgt, man könnte fast meinen, dafür seien die Stücke gedacht.

Das Orchester unter Juri Gilbo zeigt sich in den Stücken für Streichorc­hester als eingespiel­ter Klangkörpe­r. In Edward Elgars Streichers­erenade glänzen die Musiker durch einen warmen, vollen Klang, und eine gefühlvoll­e Melodiefüh­rung. Ein besonderes Vergnügen sind die folklorist­ischen Tänze der rumänische­n Suite, in der Solist und Orchester mit Spielfreud­e und verschiede­nen technische­n Besonderhe­iten dieser rhythmisch­en Musik überzeugen. Dieses Konzert hat mit viel Abwechslun­g und einem großartige­n Orchester und wirklich beeindruck­enden Solisten nicht nur einen genussvoll­en Abend beschert, sondern auch die Vielseitig­keit und Klangschön­heit der Panflöte unter Beweis gestellt.

 ?? FOTO: IRWE ?? Matthias Schlubeck.
FOTO: IRWE Matthias Schlubeck.

Newspapers in German

Newspapers from Germany