Ortsteil-Grundschulen sollen keine Außenstelle werden
Ortschaftsräte von Leipferdingen und Kirchen-Hausen wollen nicht, dass die Einrichtungen Teil der Geisinger Grundschule werden
- Sowohl der Ortschaftsrat von Leipferdingen, als auch der von Kirchen-Hausen hat sich jeweils einstimmig dagegen ausgesprochen, dass seine Grundschule zur Außenstelle der Grundschule von Geisingen wird. Das hatte die Stadtverwaltung angeregt, um zu verhindern, dass die dortige Grund- und Werkrealschule die Konrektorenstelle verliert. Die dafür notwendigen 180 Schüler erreicht die Schule nur mit den Schülern der beiden OrtsteilGrundschulen.
Bürgermeister Walter Hengstler unterstrich, dass man sich seit geraumer Zeit intensiv damit beschäftige, wie es mit den Schulen in der Raumschaft Geisingen weitergehe. Das Land mache seine Entscheidungen, insbesondere auch die Lehrerausstattung, an den Schülerzahlen fest. Hinzu kämen fehlende Bewerber für kleine Schulen. Durch den anstehenden Wechsel in beiden Schulleitungen bestehe nun Handlungsbedarf. Es gelte, mit einer zukunftsorientierten Lösung den Bestand der Schulen auf Jahre zu sichern. Dies sehe er am ehesten in einer größeren Einheit gewährleistet. Wenn beide Schulen als Außenstellen unter der Leitung der Geisinger Schule geführt würden, erhielte Geisingen wieder einen Konrektor, der auch die Außenstellen leiten würde.
Bewerbung angekündigt in Leipferdingen
Dem hielt Ortsvorsteher Jürgen Keller entgegen, dass sich Katja Mayer, die an der Sitzung teilnahm, um die Schulleiterstelle in Leipferdingen bewerben werde. Unter dieser Voraussetzung gebe er der weiteren Selbstständigkeit den Vorzug. Er sei überzeugt, so eher die örtliche Schule für die Zukunft retten zu können, zumal bei einer Außenstelle ein direkter Ansprechpartner vor Ort fehlen würde, die Lehrerversorgung nicht garantiert werden kann und sich die Verwaltungsstunden von elf auf drei reduzieren würden.
„Aus den ausgetauschten Argumenten kristallisiert sich heraus, dass eine Außenstelle zumindest derzeit nicht das Optimale wäre,“so Ortschaftsrat Markus Hall. Ortschaftsrat Dieter Huber sagte: „Nach den vorliegenden Informationen brauchen wir nicht lange diskutieren: Wir bleiben selbstständig.“Vor der Abstimmung sprach sich Ortschaftsrat Reimund Dullenkopf auch aus Sicht der Eltern für eine selbstständige Schule aus.
Zweifel an Vorteilen In Kirchen-Hausen
betonte Ortsvorsteher Christoph Moritz, es gelte das Bestmögliche für die Schüler und die Eltern zu erreichen. Nach Auskunft der scheidenden Schulleiterin Annemarie Mang sei es wichtig, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben. Davon, dass bei einer größeren Einheit bei dem aktuellen Lehrermangel tatsächlich von einer besseren Lehrerversorgung ausgegangen werden kann, war der Ortsvorsteher nicht überzezeugt.
In den Dialog einbezogen wurden auch die Lehrer und der Schulleiter unter den vielen Zuhörern. Der Geisinger Rektor Jürgen Tränkler informierte, dass eine Bewerberin für die Konrektorenstelle vorhanden sei, die zudem in Kirchen-Hausen wohne. Er sicherte auf die Frage des Aulfinger Ortsvorstehers Uwe Fröhlin – die dortigen Kinder gehen in KirchenHausen zur Schule – auch im Falle einer Außenstelle eine Präsenz vor Ort zu, allerdings mit weniger Verwaltungsstunden als bisher.
In der sachlichen Beratung wurden außerdem unter anderem die Befürchtung eine Außenstelle werde schneller geschlossen als eine selbstständige Schule, und die Bedeutung einer Schule für die örtliche Infrastruktur ins Feld geführt. Auch die anwesenden Eltern sprachen sich für eine Selbstständigkeit ihrer Schule aus.