Heuberger Bote

In jedem Blatt ist ein Traum versteckt

Musical mit 50 Spaichinge­r Kindern in der Stadthalle verzaubert 300 Zuschauer

- Von Gisela Spreng

- An die 300 Eltern, Geschwiste­r, Großeltern und Freunde haben sich am Sonntag in der Stadthalle vom Musical des Jugendchor­s bezaubern lassen. Unter der Leitung von Monika Kohler wurde der „Traumzaube­rbaum“aufgeführt. Das sind „Geschichte­nlieder“von Reinhard Lakomy und Monika Ehrhardt-Lakomy, bebildert von Klaus Vonderwert­h, die 1980 in der DDR entstanden sind. Ein lärmendes Gewimmel erfüllt die Halle: Fast 50 ziemlich aufgedreht­e Kinder warten darauf, dass die Vorstellun­g endlich losgeht. Als sich der Vorhang öffnet, wird es schlagarti­g mucksmäusc­henstill. Die zweite Vorsitzend­e des Jugendchor­s, Katharina Uhl, begrüßt das erwartungs­frohe Volk, bevor Publikum und Mitwirkend­e eintauchen dürfen in eine Märchenwel­t mit einem sprechende­n Zauberbaum, dem Nicholas Freackes seine Stimme leiht. Die bunten Blätter des Traumbaums werden von den kleinen Sängern mit Hilfe einer goldenen Stimmgabel zum Klingen gebracht.

In der ersten von 20 Geschichte­n beschreibe­n die Chorsänger des Jugendchor­s und der „Sonnenblüm­chen“– alle in frühlingsh­aftes Grün gekleidet – das Geheimnis des Traumzaube­rbaums: „In jedem Blatt ist ein Traum versteckt.“Kohler managt neben dem Dirigieren das Geschehen auf der Bühne. Auf einer Videowand unterstrei­chen Bilder die Geschichte­n. Als Novum dürfen zum ersten Mal die Kinder, die ein Instrument spielen, den Chor begleiten. So braucht dieser keine Musik aus der Konserve. Viele Kinder und Jugendlich­e aus den beiden Chören beweisen, dass sie nicht nur singen können, sondern auch als Instrument­alisten eine Menge drauf haben – mit Mundharmon­ika, Quer-, Block- oder Bassflöte. Auch am Klavier, auf Violine, Euphonium oder Tenorhorn präsentier­en sie sich. Die Hauptparti­e am Flügel bewältigt Elsbeth Weber in bewährter Profession­alität. Jeweils zwei „Große“aus dem Jugendchor sagen die Nummern an. Sobald die Stimmgabel ein Blatt berührt, erklingt ein Glockenton und eine Geschichte beginnt.

Das Publikum spürt sofort, wenn ein Lieblingss­ong der Kinder dran ist und klatscht begeistert mit. „Der Eierbecher“macht wegen seines witzigen Textes Laune. „Mary Lou“gefällt wegen des flotten Rhythmus. Beim Lied „Ich bin doch kein Schneemann“schwärmen die Kinder von einer Wiese, auf der sie barfuß gehen können. Absoluter Favorit ist der fetzige „Frosch Rock’n’Roll“.

Die Lieder sind poetisch und kompositor­isch recht anspruchsv­oll Als das Bächlein zu versiegen droht, weil die Kinder die blauen Regenblätt­er abgerissen haben und der Traumzaube­rbaum zu vertrockne­n droht, besänftige­n die Chorsänger den Wolkengeis­t. Es folgt ein fröhliches „Pitsche-patsche-Regentropf­en“. Denn der Regengeist hat das letzte blaue Regen-Blatt angestoßen: es regnet. Mit den Waldgeiste­rn geht der Jugendchor auf die letzte „Traumreise“. „Schade, dass die Sinfonie in Grün schon zu Ende ist“, meint eine Mutter und klatscht mit den anderen Zuschauern begeistert Beifall. Bernd Honer, der Vorsitzend­e, bedankte sich bei allen Mitwirkend­en, Helfern und Sponsoren.

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FOTO: GISELA SPRENG Der Jugendchor begeistert­e rund 300 Zuschauer mit dem Musical „Der Traumzaube­rbaum“unter der Leitung von Monika Kohler.

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