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Leg dich nicht mit Klara an (Sat.1, Di., 20.15 Uhr) -
Unterschiedlicher könnten die Meinungen nicht sein. Während die eine Programmzeitschrift vom „Top-Tipp“spricht, nennt es die andere den „Flop“des Tages. Die Wahrheit liegt wie meistens irgendwo dazwischen. Außerdem hat die Realität das Thema dieser Cybergeschichte inzwischen eingeholt. Erst in der vergangenen Woche ist bekannt geworden, dass die CIA via Smartphones, PCs und Fernsehgeräte spioniert und auch das Hacken von Auto-Bordcomputern kein Problem mehr ist. Und genau davon handelt dieser erste 90-Minüter der Nachwuchsfilmer Mia Spengler (Regie) und Markus Staender (Drehbuch). Die junge BND-Agentin Klara wird von ihrem Freund Jens verlassen. Weil sie ein Kontrollfreak ist, nutzt sie ihre beruflichen Möglichkeiten skrupellos aus, um ihn rund um die Uhr zu überwachen – mittels Drohne, Handy und TV-Kamera. Klingt übertrieben? Leider nicht mehr! Richtig gut gefallen die Schauspieler Jennifer Ulrich als Klara Matussek, der großartige Edin Hasanovic als ihr Kollege Mickey sowie Tim Wilde als BNDMaulwurf John Smith. Marc Benjamin alias Kinderarzt Jens Keuerleber ist dagegen eine Enttäuschung. Er wirkt wie dauerdicht, sein Nuscheln ist kaum zu verstehen. Manche Gags zünden, einige sind schlicht schlecht. Alles in allem ist die Stalkerkomödie dank der – ungeplanten – Aktualität aber trotzdem zu empfehlen.