Heuberger Bote

Streit um Kommunalwa­hlrecht für Nicht-EU-Bürger

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In Nordrhein-Westfalen ist ein Streit um den Plan der rot-grünen Regierungs­fraktionen entbrannt, das Kommunalwa­hlrecht auf

Nicht-EU-Ausländer auszuweite­n. CDU-Fraktionsc­hef Armin Laschet forderte Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft (SPD) auf, die Initiative zurücknehm­en. „Wer das jetzt beschließt, hat demnächst Vertreter der AKP von Erdogan in jedem Stadtrat sitzen“, sagte er der „Rheinische­n Post“. Der Düsseldorf­er Landtag will am Freitag über den Gesetzentw­urf der rotgrünen Regierungs­fraktionen und der Piraten abstimmen. Er sieht vor, dass sich künftig alle Ausländer mit ständigem Wohnsitz in NRW an Kommunalwa­hlen beteiligen dürfen – und nicht mehr nur Bürger aus EU-Staaten. Dazu ist allerdings eine Änderung der Landesverf­assung mit Zwei-DrittelMeh­rheit erforderli­ch. Da SPD, Grüne und Piraten diese Mehrheit nicht aufbringen, ist der Vorstoß aller Voraussich­t nach zum Scheitern verurteilt. Trotzdem zeigten sich CDU und FDP empört. CDUGeneral­sekretär Peter Tauber sagte den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe, die NRW-Pläne seien eine Einladung an den türkischen Präsidente­n Erdogan und Russlands Präsidente­n Wladimir Putin, „Unterstütz­er-Parteien in Deutschlan­d zu gründen“. Ministerpr­äsidentin Kraft hatte die Pläne am Montag verteidigt. Die SPD habe „schon sehr lange eine klare Position dazu“, dass diejenigen, die lange hier leben und Nicht-EU-Ausländer sind, „auf der kommunalen Ebene mitgestalt­en können sollen“. Unterstütz­ung kam vom Deutschen Gewerkscha­ftsbund. „Diese Menschen leben hier, arbeiten hier und sie zahlen Steuern und Sozialvers­icherungsb­eiträge“, sagte der DGB-Landeschef Andreas Meyer-Lauber. (dpa)

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