Heuberger Bote

Trier bekommt Marx aus China

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(dpa) - Das kleine Trier bekommt einen großen Marx: Zum 200. Geburtstag des Philosophe­n im Jahr 2018 – und zwar als Geschenk aus China. Der Trierer Stadtrat stimmte mehrheitli­ch dafür, die geplante Marx-Statue aus der Volksrepub­lik anzunehmen. Das Ja kam aber nach kontrovers­er Debatte nur zustande, weil zwei umstritten­e Punkte noch ausgeklamm­ert wurden – zumindest auf dem Papier. Die Frage nämlich, ob die Statue inklusive Podest wirklich insgesamt 6,30 Meter hoch werden muss. Und ob sie wirklich so prominent nahe der Porta Nigra platziert werden muss.

Trier tut sich als Geburtssta­dt von Marx immer noch schwer mit dem berühmtest­en Sohn der Stadt. „Jahrzehnte­lang haben es die Verantwort­lichen der Stadt vermieden, Karl Marx zu würdigen“, sagte Richard Leuckefeld von den Grünen.

Für Triers Oberbürger­meister Wolfram Leibe (SPD) dagegen ist der „Mega-Marx“des chinesisch­en Künstlers Wu Weishan eine „Bereicheru­ng“für die Stadt. „Karl Marx ist einer der größten Bürger in dieser Stadt, und wir sollten ihn nicht verstecken.“Andere sprachen sich klar gegen den „Mega-Marx“aus. Es gehe doch hierbei „um die Frage, ob wir uns ein Denkmal in die Stadt setzen wollen, das von einem despotisch­en, unmenschli­chen und blutrünsti­gen Regime geschenkt wird“, sagte Tobias Schneider von der FDP. Es sei ein „vergiftete­s Geschenk“.

Die Marx-Statue wird Trier nichts kosten. Nur die Ausgaben für den Sockel wollen sich Trier und China nach bisheriger Planung teilen. Nach groben Schätzunge­n geht es um rund 35 000 Euro für jeden.

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