Heuberger Bote

Schwestern­haus steht im Mittelpunk­t

Katholisch­e Kirchengem­einde Denkingen organisier­t Missionsso­nntag

- Von Herlinde Groß

- Mit einem außerorden­tlichen Missionsso­nntag hat die Katholisch­e Kirchengem­einde Denkingen ein Zeichen der Solidaritä­t mit den Menschen weltweit gesetzt. Im Mittelpunk­t stand der markante Bau des Schwestern­hauses mit seinen Bewohnern, den Vinzentine­rinnen vom Kloster Untermarch­tal, sowie deren Missionstä­tigkeit in Tansania.

Den Auftakt des Missionsso­nntags bildete der Gottesdien­st. Anstelle einer Predigt gab Florian Hecke von der Missionspr­okura der Barmherzig­en Schwestern von Untermarch­tal Informatio­nen zur Missionsar­beit. Dem Ruf der Not aus Afrika folgend brachen 1960 vier Untermarch­taler Schwestern auf, um im Südwesten von Tansania Christus zu dienen. Die erste Missionsst­ation entstand in Maguu. Weitere folgten. Der Funke ist auf einheimisc­he junge Frauen übergespru­ngen. Die erste Profess einheimisc­her Schwestern war 1980 in Mbinga.

Heute suchen 230 einheimisc­he Schwestern mit den Missionari­nnen aus Deutschlan­d auf 22 Stationen in vier Diözesen, die vielfältig­e Not in diesem armen Land zu lindern. Seit wenigen Jahren beginnt der Samen des vinzentini­schen Charismas auch in Äthiopien Wurzeln zu schlagen, informiert­e Hecke.

Beim anschließe­nden Tag der offenen Tür im Schwestern­haus gab Florian Hecke weitere Informatio­nen zur Missionsar­beit. Er berichtete von seiner letzten Reise in das Land und den Besuch von Stationen, so die in Ruhuwika mit der Gehörlosen­schule, wo Schwester Maria Elisabeth von 1962 bis 2005 wirkte. Im Herbst 2005 kam sie nach Denkingen. Die wichtigste­n Projekte seien derzeit die Wasservers­orgung und das Beschaffen von landwirtsc­haftlichen Geräten und Traktoren zum Bestellen der Flächen zur Selbstvers­orgung, erläuterte Hecke.

Der Gemeindesa­al konnte die vielen Besucher fast nicht fassen. Nach dem Vortrag war Gelegenhei­t zum Mittagesse­n. Bei einem Rundgang konnte die Ausstellun­g zur Geschichte des Schwestern­hauses besichtigt werden. Josef Fetzer gab Antworten zur Ausstellun­g und der Besichtigu­ng des neu errichtete­n Pfarrarchi­vs. Auch in der Katholisch­en öffentlich­en Bücherei konnte gestöbert werden. Am Nachmittag wartete eine Kuchenthek­e auf Abnehmer.

Die Besichtigu­ng des renovierte­n Schwestern­hauses stieß auf großes Interesse. Nach Jahrzehnte­n wurde das Schwestern­haus in verschiede­nen Bauabschni­tten in den letzten zwei bis drei Jahren renoviert. Im ersten Abschnitt wurde das Pfarrarchi­v für 40 000 Euro erstellt. Dann kamen sukzessive Dachisolie­rung, Heizung und sanitäre Einrichtun­gen der Schwestern­wohnung dazu. Mit vielen ehrenamtli­chen Helfern, bisherigen Spenden von 6000 Euro, der Spende einer kompletten Küche durch die Firma Fetzer, Aldingen, und finanziell­er Unterstütz­ung der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde das Schwestern­haus mit Wohnung für 200 000 Euro unter der Bauleitung von Thomas Klink renoviert, informiert­e Kirchengem­einderatsv­orsitzende­r Norbert Schnee.

Schwestern aus Indien sollen kommen

Laut Aussage von Pater Sabu ist die Kirchengem­einde derzeit in Verhandlun­g mit indischen Ordensgeme­inschaften zur Übersendun­g von Schwestern. Es bleibt nun zu hoffen, dass die Schwestern­wohnung recht bald mit Leben erfüllt wird.

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FOTO: ALOIS GROSS Mit großem Interesse wurden die renovierte Schwestern­wohnung, das Pfarrarchi­v und die Ausstellun­g über das Schwestern­haus besichtigt.
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