Heuberger Bote

Wurmlinger Rat will Sanierung verschiebe­n

Die Instandset­zung der Daimlerstr­aße soll aus Kostengrün­den erst 2019 erfolgen

- Von Alexandra Schneid

- Die Instandset­zung der Daimlerstr­aße in Wurmlingen könnte von diesem Jahr auf 2019 verschoben werden. Dafür haben die Räte in der Gemeindera­tssitzung mehrheitli­ch gestimmt. Der Grund sind die Mehrkosten, die im aktuellen Haushalt nicht eingeplant sind. Ebenfalls Thema war der BreitbandA­usbau der Gemeinde.

Die Daimlerstr­aße in Wurmlingen sollte dieses Jahr instand gesetzt werden. Geplant war, die Abwasserbe­seitigung, die Wasservers­orgung sowie Strom- und Gasleitung­en, Telekom-, Unity Media-, FTTB- und Straßenbel­euchtungsk­abel sowie den VDSL-Ausbau zu erneuern. Auch die Straße sollte ausgebaut werden. Die Kosten dafür sind im Haushaltsp­lan 2017 enthalten. Nach der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d soll dieses Projekt auf 2019 verschoben werden.

Bürgermeis­ter rät zur Vorsicht

Als die Haushaltsb­eratungen anstanden, ging die Gemeinde davon aus, die Wasserleit­ungen punktuell zu sanieren. Erst danach kam der Vorschlag, die Leitungen komplett zu erneuern. Aber: Eine Komplettsa­nierung würde bedeuten, dass die Gemeinde 180 000 Euro mehr bezahlen müsste als im Haushalt vorgesehen waren. Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg riet in der Sitzung zur Vorsicht. „180 000 Euro können wir nicht aus dem Ärmel schütteln“, sagte er. Die Wasserleit­ung von der Unteren Hauptstraß­e bis zur Einmündung der Heinrich-Honer-Straße ist 52 Jahre alt. Der andere Teil der Wasserleit­ung bis zur Daimlerstr­aße ist 42 Jahre alt. Würde man lediglich die älteren Wasserleit­ungen sanieren, müsste die Gemeinde etwa 80 000 Euro mehr finanziere­n als ursprüngli­ch für die Bauarbeite­n eingeplant waren.

Zur Sitzung war auch Wassermeis­ter Karl Zepf da. Es gebe Schäden an den Leitungen. Gemeindera­t Norbert Eppler (BfW) sprach sich für eine komplette Sanierung der Daimlerstr­aße aus. Aber nächstes Jahr sei das Projekt nicht umzusetzen, da der Fahrbahnbe­lag der B 14 erneuert werden soll. Durch Wurmlingen führe wohl wegen der Umleitung auch mehr Verkehr. Eppler brachte die Idee vor, die Erneuerung der Wasserleit­ungen und die Sanierung der Daimlerstr­aße auf das Jahr 2019 zu verlegen. Der Vorschlag stieß bei vielen anderen Gemeinderä­ten auf Zustimmung.

Bürgermeis­ter Schellenbe­rg betonte, dass die bereits aufgebrach­ten Ingenieurl­eistungen von rund 1000 Euro bei einer Verschiebu­ng der Baumaßnahm­e nochmals zu zahlen seien. Außerdem sei heute nicht absehbar, wie sich die konjunktur­elle Lage in zwei Jahren entwickeln und wie hoch dann die Kosten für die Baumaßnahm­e werden würden. Der Gemeindera­t stimmte letztlich mehrheitli­ch dafür, die Sanierung zu verlegen. Allerdings muss erst geklärt werden, ob das möglich ist.

Pläne für Breitband-Ausbau

Die Instandset­zung der Daimlerstr­aße ist eng verzahnt mit dem Breitband-Ausbau der Gemeinde. Frank Baur, Vorstand der Kommunalan­stalt Breitbandi­nitiative Landkreis Tuttlingen BIT, und Christiane Reich von der SBK Ingenieurs­gesellscha­ft, stellten die Pläne des Breitband-Ausbaus für Wurmlingen vor.

Die Gemeinden im Landkreis werden über Backbone, also ein Hauptnetz, miteinande­r verbunden. Dieses kommt an einem sogenannte­n PoP-Standort, an. Es ist die Schnittste­lle zwischen dem Backbone und dem innerörtli­chen Netz. Von dort verästelt sich das Netz in die einzelnen Häuser. Solche PoP-Standorte könnten laut Reich in der Daimlerstr­aße und in der Karlstraße in Wurmlingen entstehen.

Die gesamte FTTB-Umsetzung, also das Glasfasern­etz, das in jedes Gebäude führt, wird die Gemeinde rund sieben Millionen Euro kosten. „Aber es sind zwei Millionen Euro Fördermitt­el möglich“, sagte Reich. Gefördert würden bisher nur gewerblich genutzte Anschlüsse. Daher möchte sich Bürgermeis­ter Schellenbe­rg zuerst auf den Netzausbau für das Gewerbe konzentrie­ren. Erst nach und nach solle das Netz aufgebaut werden. „Es ist eine wesentlich­e Infrastruk­tur für die Zukunft“, betonte Schellenbe­rg. Auf Nachfrage der Gemeinderä­te versichert­e Reich, dass bei der Planung bereits Faser-Reserven für weitere 850 Wohneinhei­ten und 80 gewerblich­e Anschlüsse berücksich­tigt wurden.

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FOTO: ARCHIV, SARAH-LENA GOMBERT Die Daimlerstr­aße wird wohl erst 2019 saniert.

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