Heuberger Bote

„Europa ist in einem grässliche­n Zustand“

Der CDU/CSU-Fraktionsv­orsitzende Volker Kauder spricht zur Senioren-Union Südbadens

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(fd) - Beinahe wäre der Auftritt des Wahlkreisa­bgeordnete­n Volker Kauder (MdB) in der Wurmlinger Bierwelt dem Streik des Berliner Flughafenp­ersonals zum Opfer gefallen. Doch der CDU/CSUFraktio­nsvorsitze­nde ließ sich über die Autobahn zu seinem Auftritt chauffiere­n, sodass die aus Südbaden angereiste­n CDU-Senioren nicht enttäuscht wurden.

Der Bezirksvor­sitzende Eberhard Niethammer war mit dem kämpferisc­h aufgelegte­n Fraktionsc­hef und der guten Organisati­on des Tuttlinger Kreisverba­ndes in der Bierwelt der Hirsch-Brauerei Honer zufrieden. Roland Ströbele, unter dessen Vorsitz sich der Kreisverba­nd in den vergangene­n fünf Jahren verdoppelt hat, betonte, dass es mehr denn je nötig sei, in die Nähe der Bürgerscha­ft zu rücken, um die großen Probleme gemeinsam lösen zu können. Auch auf Kauders Stirn waren leichte Sorgenfalt­en unverkennb­ar, als er auf die großen Herausford­erungen zu sprechen kam. „Europa ist in einem grässliche­n Zustand, von Trump weiß man noch gar nicht, was er will, und seine Signale stören schon jetzt die bisher funktionie­renden Märkte.“

Und da komme der herumtinge­lnde SPD-Kandidat, der nicht das Zeug zum Regieren habe, während die Kanzlerin Angela Merkel in der kritischen Weltlage die Übersicht behalten müsse, sagte Kauder. Allerdings sollte man realistisc­h sehen, dass die Sozialdemo­kraten – längerfris­tig gesehen – immer noch auf ein Stammpoten­zial von rund 30 Prozent zurück greifen können. Unter der momentanen Polarisier­ung der beiden Koalitions­partner müssten dagegen die Grünen und die Alternativ­en leiden und Punkte abgeben, was Kauder mit einem leichten Lächeln in Berlin verfolgt.

Angesichts der sprudelnde­n Steuereinn­ahmen dürfe man jedoch in der nächsten Legislatur­periode die Wirtschaft nicht immer weiter belasten, oder den „Irrweg“beschreite­n, einen Anspruch auf Umwandlung eines Teilzeit- in einen Vollzeitar­beitsplatz zu fordern. Das mit Ungeduld erwartete Unionsprog­ramm werde nach der Abstimmung mit der CSU im April bekannt gemacht, so Kauder.

Kreisverba­ndschef Helmut Spreter (Rottweil) erhofft sich, dass die Partei sich dabei für die Verbesseru­ng des „ländlichen Raumes“engagiert. Walter Kümmerlen plädiert dafür, den Kreis der Beitragsza­hler in die Rentenvers­icherung zu erweitern. Martin Stützler bemängelt, dass trotz des Pflegestär­kungsgeset­z die Personalst­ellen nachhinken.

„Bitte mehr Emotionen“

Schließlic­h wünscht sich Rudi Glowka eine Kanzlerin, die im anstehende­n Wahlkampf „bitte mehr Emotionen“zeigen möge. Zur Gelassenhe­it rät der Vollblutpo­litiker Kauder beim Umgang mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan. Er möchte nicht, dass er in Deutschlan­d seinen Wahlkampf veranstalt­en kann. Die Einreise zu verweigern, ginge jedoch zu weit.

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