Freibad ist nicht gleich Autobahnraststätte
Workshops sollen Ideen für optimale Ladestationen für E-Autos bündeln
- Elektroautos sollen den Verkehr revolutionieren. Immer häufiger sind die Alternativen zu Benziner und Diesel auch auf Trossinger Straßen zu sehen. Statt einer Tankstelle brauchen sie eine Ladestation. Was bei deren Bau beachtet werden muss, will Christian Klaiber von dem Beratungsunternehmen Zukunftsmobilität nun Entscheidungsträgern erklären.
„Im Gespräch mit Menschen, die über den Bau solcher Ladestationen entscheiden, merke ich immer wieder, dass noch viel an Hintergrundwissen fehlt, um wirklich die beste Wahl treffen zu können“, so Klaiber. Immer dann, wenn ein Unternehmen eine Lösung für eine Ladestation liefere, diese aber nicht individuell auf die Gegebenheiten vor Ort abgestimmt ist, sei Vorsicht geboten. „Nicht jede Technik oder Anlage passt an jeden Standort“, so Klaiber weiter. Vereinfacht: Eine Ladestation, die an einem Freibad gut frequentiert wird, kann auf einer Autobahnraststätte völlig fehl am Platz sein.
Deshalb sei es wichtig, dass sich eine Kommune, die eine solche Ladestation aufbauen will, im Vorfeld darüber klar wird, an welchem Standort welche Klientel angesprochen werden soll. Davon, dass das Thema relevant ist, ist Christian Klaiber überzeugt: „Spätestens seit Emissionsbelastungen auch in ländlichen Mittelzentren ein Thema sind, und die Bundesregierung die Errichtung von Ladeinfrastruktur für Elektroautos mit 300 Millionen Euro fördert, ist das Thema in Kommunen, Landkreisen, Gewerbe, Handwerk und Unternehmen angekommen.“
Technik muss stimmen
Doch nicht nur um die primäre Technik soll es bei den Infoveranstaltungen gehen, sondern auch um das nötige Drumherum. Denn zum Beispiel auch die Frage, wie die Kunden bezahlen können, muss geklärt sein, bevor eine solche Ladestation ans Netz gehen kann.
In den Workshops sollen Bürgermeister, Kommunalpolitiker, Rathausmitarbeiter, Handwerker und Gewerbetreibende „anbieterneutral informiert“werden. „Wir vermitteln entscheidungsrelevantes Fachwis- sen zur Ladeinfrastruktur“, so Klai- ber weiter.
Was die Trossinger Ladestation im Efka-Carré, die von den Stadtwerken betreiben wird, angeht, fällt die Beurteilung durch Christian Klaiber positiv aus. „Das Konzept passt recht gut, der Standort auch.“Zwar könne an der Ladetechnik noch gefeilt werden, aber das sei mit hohen Kosten verbunden. Und die, so der Experte, müssten für den Anbieter in Relation stehen. Auch in der E-Mobilitätsbranche gibt es eben nicht nur einen Königsweg, um mit Strom von einem Punkt zum nächsten zu kommen.