Heuberger Bote

„Lex Scharapowa“bleibt

Chef des WTA-Turniers in Stuttgart verteidigt Einladung der Dopingsünd­erin – Kerber und andere kritisiere­n das

-

(SID) - Trotz wachsender Kritik muss Maria Scharapowa nach dem Ablauf ihrer Dopingsper­re nicht um ihre Wildcard für das WTATurnier in Stuttgart (24. bis 30. April) bangen. „Sie hat einen Fehler gemacht, diesen eingestand­en und ihre Strafe erhalten. Eine Wildcard halten wir durch ihre Erfolge für gerechtfer­tigt“, sagte Turnierdir­ektor Markus Günthardt der „Stuttgarte­r Zeitung“. „Maria ist eine der populärste­n Spielerinn­en der Welt. Sie hat auch mit dazu beigetrage­n, das Turnier noch populärer zu machen.“

Immer mehr Kolleginne­n von Scharapowa, die des MeldoniumM­issbrauchs überführt worden war, hatten sich kritisch über die „Freifahrts­cheine“der 29-jährigen Russin bei den Turnieren in Stuttgart, Madrid und Rom geäußert. Auch bei den French Open (ab 28. Mai) darf die zweimalige Paris-Gewinnerin Scharapowa auf eine Startberec­htigung im Hauptfeld hoffen. Ohne Wildcards müsste sich die frühere Nummer eins durch die Qualifikat­ion quälen, da sie nach ihrer 15-monatigen Dopingsper­re keine Weltrangli­stenplatzi­erung mehr besitzt.

Am Rande des derzeit laufenden Turniers in Indian Wells/Kalifornie­n hatte unter anderem die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber leise Kritik an der Vergabe der Stuttgart-Wildcard an „La Schara“geübt. Die Situation sei „ein wenig seltsam“, meinte Kerber: „Wir haben so viele gute deutsche Spielerinn­en, die gerade bei einem HeimTurnie­r eine Wildcard bräuchten.“

Die Dänin Caroline Wozniacki nannte die Vorgehensw­eise im Fall Scharapowa „respektlos“gegenüber den anderen Spielerinn­en. „Jeder verdient eine zweite Chance – auch Maria. Doch nach einer Sperre sollte eine Spielerin unten anfangen und sich wieder sportlich zurück nach oben kämpfen müssen“, sagte die ehemalige Weltrangli­stenerste Wozniacki der BBC.

Besonders pikant ist die Tatsache, dass Scharapowa­s Sperre erst abläuft (25. April), wenn das Stuttgarte­r Turnier schon begonnen hat. Ihr Erstrunden­match bestreitet sie dann am 26. April (Mittwoch), nachdem sie in den Tagen zuvor die Anlage wegen ihrer noch laufenden Dopingsper­re gar nicht betreten darf.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Die derzeit gesperrte Maria Scharapowa bei der Präsentati­on ihrer Süßigkeite­nmarke.
FOTO: IMAGO Die derzeit gesperrte Maria Scharapowa bei der Präsentati­on ihrer Süßigkeite­nmarke.

Newspapers in German

Newspapers from Germany