20-Jähriger bestellt unerlaubt Präparate
Amtsgericht Spaichingen verhandelt Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz
- Dass er in der Türkei verbotenerweise Dopingmittel bestellt hat, hat einen jungen Mann vor das Spaichinger Amtsgericht geführt. Dort musste sich der 20-Jährige wegen Verstoßes gegen das AntiDoping-Gesetz verantworten. Das Verfahren wurde gegen Zahlung einer Geldauflage vorläufig eingestellt.
Der 20-Jährige schwieg sich vor Gericht über die Hintergründe aus. Er sei arbeitslos, ohne Berufsausbildung und lebe bei seinen Eltern. Die Staatsanwältin schilderte, was im Juli vergangenen Jahres geschehen war: In der Türkei habe der Angeklagte zwölf Ampullen mit dem Wirkstoff Testosteron bestellt sowie knapp 60 Tabletten mit Inhaltsstoffen, die das Anti-Doping-Gesetz verbietet. Diese sollten auf dem Postweg nach Spaichingen gelangen.
Sein Pech: Im internationalen Postzentrum des Frankfurter Flughafens, das Luftfracht weiterbefördert, wurde eine Zollbeamtin auf die Sendung aus der Türkei aufmerksam und öffnete diese. Die Frau war als Zeugin geladen. Die Verpackung eines gewerblichen Versenders kam ihr bekannt vor, „die arbeiten mit verschiedenen Scheinadressen, um uns in die Irre zu führen“, sagte die Zollbeamtin. Da „die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass da Doping drin sein könnte“, schritt sie zur Tat – und wurde fündig. Der Inhalt wurde sichergestellt.
„Der Angeklagte war sich bewusst, dass er nicht berechtigt war, diese Präparate zu bestellen“, sagte die Staatsanwältin. Er habe „Dopingmittel in nicht geringer Menge erworben“. Zu welchem Zweck er sie orderte, wollte der junge Mann nicht preisgeben. Richterin Beate Philipp machte ihm klar, dass er mit weiteren Ermittlungen rechnen müsse, wenn er nichts sage. Normalerweise werde ein derartiges Verfahren bei einem Heranwachsenden mit einer Geldauflage eingestellt.
Diesem Vorschlag stimmte der Angeklagte schließlich zu. Die Staatsanwältin schlug eine Summe von 250 Euro vor, Richterin Philipp befand, dass diese in fünf Raten zu zahlen sei. Das akzeptierte der 20Jährige. Das Geld soll an die Sozialstation Spaichingen gehen.