Verband will durch Eigenentwässerung Geld sparen
In der Kläranlage des Abwasserzweckverbands Donautal-Heuberg soll eine Schneckenpresse getestet werden
HEUBERG (pm/sz) - In der jüngsten Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbands Donautal-Heuberg, dem die Gemeinden Böttingen, Kolbingen, Mahlstetten und die Stadt Mühlheim a. D. angehören, haben die Verbandsvertreter unter anderem über Varianten der möglichen Entsorgungswege des Klärschlamms gesprochen.
Seit 2013 entwässert und entsorgt die Firma Schilling aus Tuttlingen den Klärschlamm. Auch bei der europaweiten Ausschreibung der Klärschlammentsorgung für die Jahre 2016 und 2017 ist lediglich ein Angebot des bisherigen Vertragspartners eingegangen. Unter anderem wegen der vom Bund beschlossenen Verschärfung der Düngemittelverordnung sind die Preise für die Klärschlammentsorgung gestiegen, was zu jährlichen Mehrkosten von rund 15 000 Euro führt.
Um dennoch Kosteneinsparpotentiale zu erschließen, hat Stefan Schuler vom Büro Jedele und Partner mehrere Varianten zur zukünftigen Klärschlammbehandlung und -entsorgung erarbeitet. Eine solare Trocknung könne das Büro nicht empfehlen. Auch eine Entsorgung über eine größere Kläranlage bringe derzeit keinen nennenswerten wirtschaftlichen Vorteil. Nur die Variante einer eigenen Entwässerung durch Schneckenpressen führe zu Einsparungen. Das Büro schlage daher vor, einen Probebetrieb vorzunehmen.
Im Wirtschaftsplan 2017 sind für diesen Probebetrieb 5000 Euro eingestellt. Auch die Geschäftsführung der Firma Schilling ist zu einem solchen Probetrieb bereit. Eine neue Kalkulation der Preise könne das Unternehmen aber erst nach Echtbetrieb vornehmen. Für beide Seiten sei es deshalb fair, die Versuche mit der Schneckenpresse und einer neuen Zentrifuge, die die Firma Schuler anschaffen möchte, vorzunehmen.
Auf die Anfrage von Rainer Langeneck hinsichtlich des Personalbedarfs führt Verbandsvorsitzender Kaltenbach aus, dass eine Eigenentwässerung durch das vorhandene Personal möglich sei. Bei einer Förderung der Anlage, so der Verbandsvorsitzende weiter, gestalte sich die Eigenentwässerung noch wirtschaftlicher.
Die Verbandsverwaltung beschloss einstimmig, den Testbetrieb einer Schneckenpresse und verlängerte den Vertrag mit der Firma Schilling für das Jahr 2018 zu den bisherigen Konditionen.
Jahresabschluss legt „Punktlandung“hin
Weiter beriet die Verbandsversammlung den Verbandshaushalt. Der Jahresabschluss für 2015 sei eine „Punktlandung“, so Kaltenbach. Bei einem Gesamtvolumen des Erfolgsplans von knapp 325 000 Euro, seien rund 4600 Euro mehr als geplant ausgegeben worden. Größere Investitionen seien nicht geplant gewesen und auch nicht erforderlich geworden.
Nach Zustimmung zum Abschluss 2015 verabschiedete die Versammlung den Wirtschaftsplan 2017. Das Gesamtvolumen Erfolgsplan liege mit rund 388 000 Euro an Einnahmen und Ausgaben ungefähr auf dem Niveau des Vorjahrs (380 000 Euro). Eine Verrechnung oder Rückerstattung der Abwasserabgabe von jährlich rund 12 000 Euro zeichne sich nicht ab.
Eingestellt seien Mittel für dringend notwendige Reparaturarbeiten. Für das Gewässermonitoring, das als Pflichtaufgabe alle fünf Jahre zu leisten ist, seien 2000 Euro eingestellt. Es sei keine Kreditaufnahme erforderlich.