Abriss des Marielehauses unklar
Faustgroße Löcher in den Balken wertet Tuningens Bürgermeister Jürgen Roth als „Ignoranz“
TUNINGEN (sbo) - Der Abriss des Tuninger Marielehauses wird weiterhin verschoben. Die Spezialisten des Landesdenkmalamtes waren ein weiteres Mal vor Ort, um die Bausubstanz des ehemaligen Ökonomiegebäudes hinter dem Lebenshaus „Ochsen“zu prüfen.
Auf dem Grundstück plant die Gemeinde den Abriss und Neubau eines Ärztehauses sowie einer Anlage für altenbetreutes Wohnen. Das jetzige Ergebnis ist ein weiteres Mal unbefriedigend, denn die Behörde gibt keine Zustimmung für den Abriss und plädiert auf einen Erhalt.
Das Tragwerk sei in einem guten Zustand so die Sachverständigen, insbesondere das Gebälk im landwirtschaftlichen Teil sei erhaltenswert. Auch in der Wohnung gibt es offensichtlich erhaltenswerte Teile.
Ein Pilzbefall konnte aktuell noch nicht klassifiziert werden. Was sich hinter den Wandplatten an der Westseite des Gebäudes befindet, ist derzeit noch nicht geprüft. Die Gutachten und Anträge füllen auf dem Rathaus bereits mehrere Ordner und verschlingen zudem erhebliche Summen.
Bürgermeister Jürgen Roth bezifferte die Vorgehensweise als gewisse Ignoranz des Landesdenkmalamtes, denn in den Balken seien teilweise faustgroße Löcher vorhanden und auch die Rückwand des Gebäudes weist erhebliche Schäden auf. „Wir müssen offensichtlich eine weitere Runde drehen“, so Roth, „um den ersehnten Neubau voranzubringen.“
Umbau Rathaus
Im Rathaus herrscht aktuell ein erheblicher Büromangel. Dort soll im Obergeschoss geprüft werden, wie weitere Büroräume geschaffen werden können.
Wo sich früher der Sitzungssaal befand, sollen nun die Poststelle und Büros mit drei bis vier Arbeitsplätzen entstehen. Das Architekturbüro Maier und Broghammer erhielt nun den Auftrag, ein entsprechendes Konzept auszuarbeiten.