OB Beck spricht Situation türkischer Mitbürger an
(iw) - Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck ist beim CDU-Frühschoppen am Sonntag auch auf die Situation der 3500 Menschen mit türkischen Wurzeln in der Stadt eingegangen: „Die türkische Innenpolitik wird eins zu eins hier ausgetragen“, sagte Beck. Es gelte, das auszuhalten und alles zu versuchen, „dass es ruhig bleibt“.
Deshalb habe er mit den Vertretern der unterschiedlichen Kulturvereine viele Gespräche geführt, um den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Die Konflikte gingen bis in die Schulen hinein. Und die Probleme seien zum Teil hausgemacht: Vor 60 Jahren habe die Industrie die Menschen als Arbeitskräfte geholt, „aber sich nicht bemüht, sie zu integrieren“. Oft komme er in türkische Familien, zu Geburtstagen und Goldene Hochzeiten, in denen keiner Deutsch spreche. Anspruch müsse es sein, die Kinder in den Kindergärten und Schulen zu erreichen. Beck: „Bei Erwachsenen ist es schwierig.“Als gutes Beispiel nannte der OB den katholischen Kindergarten Maria Königin, den mehr als 70 Prozent muslimische Kinder besuchten. „Da wird richtig und gut gearbeitet.“
Im übrigen sei es nicht Aufgabe von Oberbürgermeistern oder Bürgermeistern, Wahlkampf-Auftritte türkischer Minister in Deutschland mit dem Verweis auf Brandschutz zu untersagen, sagte er in Richtung Bundeskanzlerin: „Auch beim NaziVergleich von Erdogan hätte ich mir eine klare Botschaft gewünscht. Zumal es ja nicht aufhört. Wir werden jeden Tag weiter beschimpft.“