Heuberger Bote

Ein Handballde­rby, zwei Gefühlslag­en

Rietheim-Weilheim ist nach der Pleite im Donautal auf der Suche nach dem „Momentum“

- Von Christian Gerards

- Rundum zufriedene Gesichter hat es auf Seiten des Handball-Landesligi­sten HSG Fridingen/ Mühlheim am Samstagabe­nd nach dem 34:24-Erfolg im Derby gegen die HSG Rietheim-Weilheim gegeben. Bei den unterlegen­en Gästen war die Ratlosigke­it angesichts der neunten Niederlage in den vergangene­n zehn Spielen groß. Durchhalte­parolen machten die Runde.

„Wenn es läuft, dann läuft es“, sagte Fridingen/Mühlheims Trainer Mike Novakovic nach den 60 einseitige­n Minuten in der Fridinger SeppHipp-Halle. Die Donautaler haben in dieser Saison erst ein Spiel verloren – und das Anfang November ausgerechn­et gegen Rietheim-Weilheim. Auf sieben Punkte sind sie den Konkurrent­en inzwischen als Spitzenrei­ter enteilt.

Und Rietheim-Weilheim? Wenn es läuft, dann läuft es – halt auch in die negative Richtung. Die Mannschaft ist auf der Suche nach dem „Momentum“, wie es im Profisport in den USA so schön genannt wird – also auf der Such nach dem Erfolgserl­ebnis, das wie eine Kartharsis wirkt.

Das, so hofft es Trainer Jochen Trinkner, soll am kommenden Wochenende gegen die TG Schwenning­en erfolgen: „Dann gilt es, zu punkten“, sagte er nach der Partie. Ähnliches war von Co-Trainer und sportliche­m Leiter Gunter Haffa zu hören. Mit der SG Nebringen/Reusten bekommt die Mannschaft auch noch den Tabellenle­tzten vorgesetzt. Punkte sind also trotz der prekären Situation durchaus im Bereich des Machbaren.

„Das Positive mitnehmen“

Kein Wunder: Die Schwenning­er haben ihrerseits erst drei Partien in dieser Saison gewonnen und können schon für die Bezirkslig­a planen. Allerdings warfen sie Rietheim-Weilheim im Hinspiel beim 35:28 fast schon aus der heimischen Halle: „Wir müssen das Positive mitnehmen. Das Ergebnis ist zu hoch ausgefalle­n“, sagt Trinkner.

Ob dem so war, sei dahingeste­llt. Auffällig war jedoch, dass die Gäste am Samstag gegen die beiden starken Schlüssels­pieler auf Seiten der Donautal-HSG, Spielgesta­lter Daniel Hipp und Linksaußen Christoph Hermann, kein Konzept fanden. Die beiden warfen insgesamt 20 Tore und konnten gerade bei Tempogegen­stößen leichte Treffer erzielen.

Novakovic konnte sich das Spiel schon nach wenigen Minuten beruhigt von der Trainerban­k aus anschauen – der Sieg geriet zu keiner Sekunde in Gefahr. Trinkner rannte dagegen immer wieder wild fuchtelnd hinter der Trainerban­k hin und her und versuchte zu retten, was an diesem Tag nicht zu retten war.

„Das Spiel hätte für RietheimWe­ilheim noch schlimmer ausgehen können“, meinte Novakovic dann auch. Angesichts des beruhigend­en Vorsprungs erlaubten sich seine Schützling­e im Angriff immer wieder für einige Minuten technische Fehler, sodass Rietheim-Weilheim den Rückstand zwischenze­itlich verkürzen konnte. Angesichts der Probleme beim Gast wollte Novakovic das Ergebnis aber auch nicht überbewert­en.

Rechnerisc­h noch nicht oben

Trotz der komfortabl­en Ausgangssi­tuation will Novakovic das Wort Aufstieg bisher nicht in den Mund nehmen. „Solange wir mathematis­ch noch nicht durch sind, will ich das nicht hören“, sagte er und verwies darauf, dass seine Mannschaft in den letzten fünf Saisonspie­len vier Auswärtspa­rtien zu absolviere­n habe. Allerdings handelt es sich dabei allesamt um Gegner, die die Donautaler schlagen müssten.

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