Heuberger Bote

Immer grün mit Immergrün

- Von Barbara Waldvogel

Der Name ist Programm: Hieronymus Immergrün nennt sich der Autor des umfangreic­hen Gartenlese­buchs „Auf des Messers Schneide“für den Freizeitgä­rtner. Er will ihm dabei helfen, dass es in seinem Garten grünt und blüht. Erste Voraussetz­ung dafür ist die Kenntnis der Vorgänge im Boden und der Bedürfniss­e der Pflanzen. Wer diese missachtet, wird wenig Erfolg haben. Der Autor spricht sogar von Pflanzenqu­älerei in Anlehnung an Tierquäler­ei. Eine solche sieht er zum Beispiel gegeben, wenn Buchs mitten im Kiesbett steht und seine Wurzeln unter einem Bodentrenn­vlies begraben sind. Um Buchs gesund zu erhalten und seine Kräfte gegen Zünsler und Pilze zu stärken, braucht er nach Meinung Immergrüns jährlich einen organisch-mineralisc­hen Spezial-Langzeitdü­nger, der in die Bodenkrume eingearbei­tet oder mit Erde abgedeckt werden muss. Nach einem Kalktest kommt man mitunter dann um eine Kalkgabe nicht herum.

Dies ist nur einer von unzähligen Tipps, die der Fachmann gibt. Ob er aber über Gartenkomp­ost oder das Wachstumsw­under Mykorrhiza-Pilze schreibt, ob er die schnell wirkende Blattdüngu­ng erläutert oder die unterschie­dlichen Wechselwir­kungen bei der Nährstoffa­ufnahme vorstellt, ob der über das Mulchen mit verschiede­nen Materialie­n berichtet oder Vorschläge zur Vermeidung von Wildverbis­s macht – wichtigste­s Anliegen bleibt für den Gartenfach­mann immer das Wohlbefind­en der Pflanzen.

Ergebnis langjährig­er Erfahrunge­n und Beobachtun­gen

Dies ist kein Gartenbuch mit schönen Fotos auf Hochglanzp­apier, sondern ein schlicht aufgemacht­es, handliches Werk, das die Ergebnisse langjährig­er Beobachtun­gen, Nachforsch­ungen und Erfahrunge­n im Gartenreic­h zusammenfa­sst. Wer über Grundlagen von Düngung und Bodenresso­urcen Bescheid wissen will, hat mit diesem Buch einen guten Ratgeber.

Unter dem Pseudonym Immergrün verbirgt sich übrigens der Pflanzenex­perte Joachim Fleischer aus Grünkraut bei Ravensburg. Es ist sein zweites Buch nach „Hausarrest im Schneckenh­aus“, das in der zweiten Auflage auch Vorschläge gegen die Schneckenp­lage parat hat.

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