Erste Rennautos stehen im Fokus
Ausstellung erinnert auch an die Rennfahrer Siegfried Spiess und Karlheinz Panowitz
(sz) - Eine ganz besondere Ausstellung ist bis Sonntag, 10. September, im Auto- und Uhrenmuseum in Schramberg zu sehen. Gemeinsam mit dem NSU-Wankel Spider-Club Deutschland wurde die Ausstellung „Siegreich auf NSU Prinz, NSU TT und NSU/WankelSpider“, Entwicklung des Automobilrennsports in den 1960er und 1970er-Jahren am Beispiel der NSUAutomobile und den Rennfahrern Siegfried Spiess sowie Karlheinz Panowitz konzipiert und umgesetzt.
Seit vielen Jahren befasst sich der NSU/Wankel-Spider-Club mit der erfolgreichen Sporthistorie des Rennwagens, pflegt intensive Kontakte zu den ehemaligen Rennfahrern und Rennbeteiligten und hält die Erinnerungen an sie aufrecht. Wie zum Beispiel an die beiden erfolgreichen Rennfahrer Siegfried und Karlheinz Panowitz.
Beide Fahrer errangen mit den vom NSU-Werk aufgebauten RennspidernSporterfolge. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums dieser Erfolge organisierte der NSU/Wankel-Spider-Club und das Auto- und Uhrenmuseum in Schramberg diese Sonderausstellung. Anhand der Biographien der Rennfahrer zeigt diese auch beispielhaft den Umbruch des Automobilrennsport und die damit einhergehende, zunehmende Professionalisierung am Beispiel der Marke NSU auf.
Beginnend mit lokalen Wettbewerben auf alltagstauglichen NSUAutomobilen machten die beiden Rennfahrer eine sehr unterschiedliche Entwicklung durch. Der extrovertierte Karlheinz Panowitz wird Rallyefahrer und Medienstar. Der zurückhaltende Siegfried Spiess, von Haus aus Tüftler und Techniker, wird als Berg- und Rundstreckenfahrer erfolgreich und wendet sich immer mehr dem Tuning zu.
Er baute in Stuttgart-Ditzingen eine Firma auf, die Motoren für Formelrennfahrzeuge und Tourenwagen entwickelte und noch immer herstellt. Diese seit Jahrzehnten in der nationalen und internationalen Formel 3 Rennserie verbauten Motoren bildeten die Karriere-Grundlagen für viele berühmte Rennfahrer wie: Joachim Winkelhock, Michael Schuhmacher, Tom Kristensen, Jos Verstappen, Giancarlo Fisichella, Jarno Trulli, Nick Heidfeld, Nico Rosberg.
Sensation und Meilenstein der Automobilgeschichte waren aber die auf Anhieb erzielten Erfolge des NSU Spider mit dem damals völlig neuen NSU/Wankelmotor. Diese NSU Spider, als erste serienmäßige Automobile der Welt mit Wankelmotor ausgestattet, stehen neben anderen Fahrzeugen im Mittelpunkt der Ausstellung. Beide in der Ausstellung gezeigten Fahrzeuge sind die originalen Siegerautos, mit welchen vor genau 50 Jahren die Deutschen Meistertitel am Berg und der GT-Rallyemeisterschaft gewonnen wurden.
Eine weitere Entwicklung bahnte sich in den 1970er-Jahren an. Die Rennfahrzeuge wurden für den jeweiligen Einsatzzweck spezieller: Sie wurden zu Berg-, Rallye- oder Rundstrecken-Rennfahrzeuge getunt. Auch diese Weiterentwicklung wird in dieser Ausstellung exemplarisch gezeigt anhand der Rennfahrzeuge NSU TT, NSU-Brixner-Rennwagen bis zu den aktuellen Entwicklungen von Spiess-Rennmotoren.
Nicht nur die Fahrzeuge, auch die Fahrer und Strecken wurden immer professioneller. Der Sicherheitsgedanke kam langsam hoch. Nachdem Opfer zu beklagen waren, wurden die Strecken sicherer und Fahrer benutzen feuerfeste Anzüge und leistungsfähige Schutzhelme.
Auch diese Entwicklung vom Rennfahrer, der mit dem „Familienfahrzeug“am Wochenende an verschiedenen Rennen teilgenommen hat, zum nahezu professionellen Rennfahrer, wird mit der Sonderausstellung im Auto- und Uhrenmuseum gezeigt.