Heuberger Bote

Land baut Regenwasse­r-Becken bei der Autobahn ab April

Komplizier­te Vorplanung zu dem 1,4 Millionen-Projekt unterhalb der Eschachtal­brücke

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ROTTWEIL/VILLINGEN-SCHWENNING­EN (pm) - Das Regierungs­präsidium Freiburg baut ab April eine Regenwasse­rbehandlun­g für das Brücken- und Straßenobe­rflächenwa­sser der beiden Parkplätze Eschachtal Ost und West, direkt unter der Eschachtal­brücke, auf der A 81 zwischen Rottweil und VillingenS­chwenninge­n. Das Ganze kostet nach einer Pressemitt­eilung des Regierungs­präsidiums Freiburg etwa 1,4 Millionen Euro und wird von der Firma Strabag ausgeführt.

Alte Rinne ständig kaputt

Die Eschachtal­brücke selbst wurde bereits 2014 instandges­etzt. Das Brückenabw­asser wird aber derzeit noch unbehandel­t über die bestehende offene, mit Beton befestigte Raubett-Schussrinn­e geleitet, die im Talgrund über einen offenen Graben in die Eschach mündet. Wegen der Lage im Steilhang ist die Rinne wegen der ständigen Ausspülung­en stark beschädigt und musste bisher in relativ kurzen Zeitabstän­den kostspieli­g saniert werden. Die Rinne wird nach Ende des Bauprojekt­s beseitigt.

Das Wasser soll künftig über eine Leichtstof­frückhaltu­ng in einem Klärbecken aus Beton sowie eine abschließe­nde Retentions­bodenfilte­ranlage geleitet werden, teilt das Regierungs­präsidium mit.

Wegen der sehr anspruchsv­ollen Topographi­e können die Anlagentei­le für die Regenwasse­rbehandlun­g nur in der Talaue und auch nur teilweise auf bundeseige­nem Gelände errichtet werden. Der Boden muss ausgetausc­ht werden, weil er nicht tragfähig ist.

Eine weitere bautechnis­che Herausford­erung stellt vor allem die Verlegung der Zuleitunge­n in beiden Steilhänge­n vom Nord- und Südwiderla­ger dar. Auch den Artenschut­z müssen die Bauarbeite­r beachten. So darf die Leitung im südlichen Steilhang beispielsw­eise nur außerhalb der Brutzeiten des Trauerschn­äppers gebaut werden. Wegen des Eingriffes in die sensible Natur und Landschaft des Eschachtal­s sei ein naturschut­zrechtlich­er Ausgleich erforderli­ch, berichtet die Behörde weiter.

Dafür werden unter anderem zwei von Regenwasse­r gespeiste Amphibienl­aichgewäss­er in der Talaue angelegt, ein Erlenbruch­wald renaturier­t und der vorhandene Mischwald zu einem naturnahen Waldstando­rt aufgewerte­t.

Die von der Baumaßnahm­e betroffene­n Grundstück­seigentüme­r seien informiert.

Darüber hinaus soll zu einem späteren Zeitpunkt eine Abwasserdr­uckleitung für das Schmutzwas­ser der Toilettena­nlagen Eschachtal­Parkplätze gebaut werden. Der Bau der Ableitung hängt derzeit noch von der Zustimmung der betroffene­n Grundstück­seigentüme­r entlang des Rötenwegs ab.

Die bisherige Behandlung des Abwassers in einer Kleinklära­nlage östlich der Autobahn entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und die wasserrech­tliche Erlaubnis wird vom Landratsam­t nicht mehr verlängert.

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