„Das Problem sind die reisenden Straftäter“
Zahl der ausländischen Tatverdächtigen nimmt im vergangenen Jahr deutlich zu
- Die Anzahl der ausländischen Tatverdächtigen inklusive Asylbewerber im Geltungsbereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen ist im Jahr 2016 gestiegen – bei Personen mit einem Wohnsitz in den Kreisen Tuttlingen, SchwarzwaldBaar, Rottweil, Freudenstadt und Zollernalb von 2382 auf 2710, von Personen, die hier nicht sesshaft sind, von 1801 auf 1902. Polizeipräsident Gerhard Regele sprach von einem Höchstwert, der auch auf die Zuwanderung zurückzuführen sei.
„Wir müssen vermitteln, dass Gewalt nicht dazu beitragen kann, Probleme zu lösen. Und wir müssen denjenigen, die neu zu uns kommen, erklären, dass unsere Gesellschaft Probleme anders angeht“, betonte Regele bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr.
So stieg etwa die Anzahl der von Asylbewerbern begangenen Körperverletzungen von 184 auf 393. Diese seien laut des Polizeipräsidenten aber vor allem untereinander, in der Enge der Asylbewerberunterkünfte, verübt worden. Asylbewerber seien demnach Täter und Opfer. Die Zahl der tatverdächtigen Flüchtlinge stieg hierdurch von 76 auf 175.
Bei den Wohnungseinbrüchen liege der Anteil von Ausländern bei den Tatverdächtigen bei 60 Prozent. Ein Großteil von ihnen komme laut des Polizeipräsidenten aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien, aber auch aus Albanien, Bulgarien und Rumänien. „Das Problem sind die reisenden Straftäter. Sie wohnen nicht im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen und auch nicht in Baden-Württemberg“, sagte Regele. Vielmehr kämen sie aus ihrem Heimatland, um für eine bestimmte Zeit in Deutschland Einbrüche zu begehen.
Steigende Drogenkriminalität
Bei den Drogendelikten sei die Kriminalitätsbelastung vor allem auf eine Gruppe Gambier zurückzuführen gewesen. Die Anzahl der Tatverdächtigen aus dem afrikanischen Land stieg innerhalb von zwölf Monaten von 59 auf 142. Das sei auch der Grund, warum die Anzahl der Rauschgiftdelikte von Flüchtlingen von 40 auf 101 gestiegen sei.
Probleme würden nicht die geflüchteten Familien bereiten, sondern Männer im Alter von 17 bis 28, die allein nach Deutschland gekommen seien. Die Landeserstaufnahmestelle in Donaueschingen sei laut Regele „mit problembehafteten Zuwanderern“beschickt worden. Das habe sich auf die Kriminalitätsstatistik ausgewirkt. Eine größere Gefährdung für die einheimische Bevölkerung würde aber von ihnen nicht ausgehen.