Gemeinde Immendingen ist hart an der Kapazitätsgrenze
Der wirtschaftliche Aufschwung bringt große Herausforderungen mit sich
- Im Zuge der Ansiedlung von Daimler folgt eine ganze Reihe von weiteren Firmen nach. Bürgermeister Markus Hugger hat beim Runden Tisch zum Großprojekt die Unternehmen Keller, TurnKey, Bertrandt und weitere, die bisher noch nicht in der Öffentlichkeit auftauchen wollen, erwähnt. Als der Investor, der das Hotel in Bahnhofsnähe bauen will, wurde die Firma Adventus aus Bühl genannt. Das Engagement der Unternehmen bringe der Gemeinde durch Arbeitsplätze und Zuzüge eine gewisse wirtschaftliche Stärke, bedeute aber auch eine große Herausforderung, so Hugger.
„Die Chancen haben sich vermehrt, aber auch die Aufgaben“, fasste Daimler-Verantwortlicher Lothar Ulsamer die Situation der Gemeinde zusammen. Bürgermeister Markus Hugger verdeutlichte den Zwiespalt: Die neuen Firmen brächten neue Arbeitsplätze in die Gemeinde und mit ihnen zusätzliche Einwohner. Zwar ließen sich nicht alle Mitarbeiter der Firmen in Immendingen nieder, aber doch ein nennenswerter Teil. Das stärke Einzelhandel und Gastronomie. Die Firmen und ihre Mitarbeiter sorgen für mehr Steuergelder im kommunalen Haushalt. Soweit die positiven Nachrichten.
Die neuen Mitbürger wollen aber auch eine Wohnung oder ein Haus haben. Ihre Kinder sollen in die Kinderkrippe, den Kindergarten und in die Schule. Und da fingen die Herausforderungen für die Gemeinde an, so Hugger. Als Talgemeinde seien der Ausbreitung topografische Grenzen gesetzt. Und davon abgesehen sei das Flächenpotenzial, das der Flächennutzungsplan aufweise, nahezu ausgeschöpft. Es stellten sich die Fragen, wo man bezahlbare Flächen finde, wo überhaupt noch gebaut werden dürfe und wo der Flächenverbrauch ausgeglichen werden könne. „Wir werden uns in nicht allzu ferner Zeit den Diskussionen mit Landratsamt und Regierungspräsidium stellen müssen.“
Während die Schule aktuell noch relativ problemlos zusätzliche Schüler aufnehmen könne, sehe das bei Kinderkrippen und Kindergärten ganz anders aus. „Wir werden nachlegen müssen“, sagte Hugger und meint damit einen Neubau. Der ist allerdings in der aktuellen finanziellen Lage der Gemeinde allein kaum zu stemmen. Mit Daimler sei man in Gesprächen über eine finanzielle Beteiligung. Das sei bei den anderen Firmen kaum zu erwarten.
„Wir gehen auf keinen Fall unter 47 Euro pro Quadratmeter“, antwortete der Bürgermeister auf die Frage nach den Preisen für Gewerbeflächen. „Die Zeiten, in denen wir Flächen wie Sauerbier angeboten haben, sind rum.“ Bürgermeister Markus Hugger zu den Preisen für Gewerbeflächen
„Wir gehen auf keinen Fall unter 47 Euro pro Quadratmeter.“