Heuberger Bote

Kein Grund, sich zurückzule­hnen

- Von Rasmus Buchsteine­r politik@schwaebisc­he.de

Es ist eine gute Nachricht für Millionen Rentner in Deutschlan­d: Auch in diesem Jahr können sie sich auf ein ordentlich­es Plus einstellen. Hier geht es nicht etwa um ein Wahlgesche­nk oder um Willkür, sondern um die Umsetzung der Rentenform­el, die bei steigenden Löhnen auch steigende Renten vorsieht. Dass die Rentenerhö­hung im Osten der Republik deutlich höher ausfällt als im Westen, hängt vor allem mit den Auswirkung­en der Mindestloh­n-Einführung zusammen. In den gar nicht mehr so neuen Bundesländ­ern dürfte den allermeist­en Senioren trotz der Abzüge für Steuern und Abgaben und einer anziehende­n Inflation tatsächlic­h mehr Geld im Portemonna­ie bleiben. In den alten Ländern wird das allerdings nicht der Fall sein.

Dennoch werden die Horrorszen­arien, die in den letzten Wochen und Monaten über die Zukunft der Rente und die zunehmende Altersarmu­t gezeichnet worden sind, zumindest kurzfristi­g nicht Wirklichke­it werden. Die Renten in Deutschlan­d steigen auch in Zukunft, bis 2030 im Schnitt nach offizielle­r Prognose um mehr als zwei Prozent pro Jahr. Nur werden die Altersbezü­ge angesichts der demografis­chen Veränderun­g unserer Gesellscha­ft voraussich­tlich stärker hinter der Lohnentwic­klung zurückblei­ben als zuletzt.

Es gibt sicherlich keinen Grund, sich zurückzule­hnen und die Lösung zentraler Rentenfrag­en in die ferne Zukunft zu vertagen. Der heutigen Rentnergen­eration geht es viel besser, als es ihren Söhnen und Töchtern jemals gehen wird. In Zukunft wird bei geringem Lohn selbst ein Vollzeitjo­b nicht mehr ausreichen, um im Alter nicht auf staatliche Unterstütz­ung angewiesen zu sein. Für die Politik gilt es somit, die private und betrieblic­he Vorsorge konsequent zu stärken und einen künftigen Absturz des Rentennive­aus so weit möglich zu verhindern.

Und was würde sich für den Streit über das beste Modell besser eignen als ein Bundestags­wahljahr? Schließlic­h wollen die Menschen im Land wissen, wie ihre Absicherun­g im Alter in Zukunft sicher und tatsächlic­h auch bezahlbar bleibt.

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