Heuberger Bote

IS reklamiert Morde von London für sich

52-jähriger Täter war ein vorbestraf­ter Gewalttäte­r – Große internatio­nale Anteilnahm­e

- Von Sebastian Borger und dpa

- Gut 24 Stunden nach dem Terroransc­hlag von London hat Scotland Yard am Donnerstag­nachmittag den Namen des Täters veröffentl­icht. Khalid Masood (52) war am Mittwoch mit einem geliehenen Geländewag­en über den Gehsteig der Westminste­r Bridge gerast. Dabei kamen eine junge Lehrerin und Mutter sowie ein US-Tourist ums Leben. 29 Menschen wurden teils lebensgefä­hrlich verletzt. Auf dem Parlaments­gelände tötete Masood mit einem Messer einen Polizisten. Der Beamte, ein Familienva­ter, war unbewaffne­t, als der Attentäter ihn attackiert­e. Masood wurde dann mit drei Schüssen aufgehalte­n und getötet.

Der Täter wurde laut Polizei in der südostengl­ischen Grafschaft Kent geboren und war wegen Sachbeschä­digung, Besitz eines Messers sowie schwerer Körperverl­etzung vorbestraf­t. Nach seinem Umzug ins mittelengl­ische Birmingham, das als Zentrum des Islamismus gilt, geriet er ins Visier der Terrorbekä­mpfer des Inlandsgeh­eimdienste­s MI5, berichtete Premiermin­isterin Theresa May dem Unterhaus. Masood sei aber „eine Randfigur“gewesen und aktuell nicht beobachtet worden. Offenbar beging Masood den Anschlag allein. Auf der Suche nach Kontaktper­sonen wurden jedoch sechs Wohnungen durchsucht und acht Männer vorläufig festgenomm­en.

Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) hat derweil die Londoner Morde für sich reklamiert. Einer ihrer „Soldaten“habe die Operation ausgeführt, meldete das IS-Sprachrohr Amak am Donnerstag.

Die Tat löste internatio­nal Bestürzung aus. Die Queen sprach ihr Mitgefühl aus, das britische Parlament gedachte der Opfer. Paris schaltete die Beleuchtun­g des Eiffelturm­s ab, das Brandenbur­ger Tor in Berlin wurde in den Farben der britischen Flagge angestrahl­t.

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FOTO: DPA Sichtbare Solidaritä­t: das Brandenbur­ger Tor am Donnerstag.

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