Heuberger Bote

Grausiger Fund im Hamburger Hafen

Leiche ist laut Polizei wohl der seit Wochen vermisste HSV-Manager

- Von Stephanie Lettgen

(dpa) - Der seit elf Wochen vermisste Mitarbeite­r des Fußball-Bundesligi­sten Hamburger SV, Timo Kraus, ist nach Angaben der Polizei mit hoher Wahrschein­lichkeit tot. Rettungskr­äfte hatten am Donnerstag­morgen eine Wasserleic­he aus der Elbe nahe des Museumssch­iffs Cap San Diego gezogen. Nicht weit entfernt verschwand vor elf Wochen der HSV-Manager Timo Kraus.

Nach so langer Zeit im Wasser ist eine schnelle Identifizi­erung schwierig. Doch die Polizei fand den Personalau­sweis, auch die Kleidung stimmte mit der Beschreibu­ng überein. „Beim heute in der Elbe gefundenen Leichnam handelt es sich vermutlich um den vermissten Timo Kraus“, twitterte die Polizei.

Endgültig bestätigt ist die Identität noch nicht. „Restzweife­l bleiben“, sagte ein Polizeispr­echer. „Eine zu 100 Prozent sichere Identifizi­erung wird am Freitag stattfinde­n.“Zahnarzt-Unterlagen werden dann mit dem Gebiss des Toten verglichen, ein DNA-Test ist vorgesehen. „Wir bitten um euer Verständni­s, dass wir uns bis zur Klärung durch die Gerichtsme­dizin nicht äußern werden“, erklärt der Fußball-Bundesligi­st Hamburger SV.

Rückblick: Am 7. Januar feiert der Merchandis­ing-Chef abends mit Kollegen und Freunden in einem Lokal an den Landungsbr­ücken. Ein Taxi soll den 44-Jährigen nach Hause bringen. Seinen Heimatort Buchholz in der Nordheide aber erreicht der zweifache Vater nicht. Ermittlung­en ergeben, dass sein Handy nach Mitternach­t erneut an den Landungsbr­ücken in der Nähe des Restaurant­s lokalisier­t wurde.

An diesem Ort nimmt einige Tage später ein Spürhund die Witterung des Abteilungs­leiters auf. Die Ermittler gehen davon aus, dass Kraus zu den Landungsbr­ücken zurückkehr­te. Warum? Diese Frage ist bis heute nicht geklärt.

Der Taxifahrer, der den Mann gefahren haben soll, meldete sich nicht. Auch ein Zeugenaufr­uf in der ZDFSendung „Aktenzeich­en XY … ungelöst“Anfang Februar brachte keine entscheide­nden Hinweise. Die Polizei vermutete damals, dass Kraus in der Nacht in die Elbe stürzte und ertrank. Taucher suchten damals jedoch vergebens.

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FOTO: DPA Die Silhouette der Elbphilhar­monie und des Museumssch­iffes Cap San Diego: Hier wurde die Wasserleic­he entdeckt.

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