Sektion baut Anhalter Hütte um
DAV-Mitglieder aus der Region geben Startsignal für den Umbau
(pm) - Auf großes Interesse ist die Vorstellung des Sanierungskonzepts der Anhalter Hütte gestoßen. Knapp 170 Bergfreunde, auch aus dem Raum Spaichingen und Trossingen, füllten das evangelische Gemeindehaus in Rottweil bei der Hauptversammlung der DAV Sektion Oberer Neckar bis auf den letzten Platz.
Die beiden Vorsitzenden Rudolf Mager und Stefanie Arnold stellten zusammen mit Hüttenwart Rony Dreher und Architekt Christof Birkel die Überlegungen im Detail vor. Hüttenpächterin Carmen Kathrein, die 2018 ihre Abschlusssaison auf der Anhalter Hütte verbringen wird, zeigte sich mit ihrem Partner Jacques Hochstrasser beeindruckt, wie engagiert und konstruktiv das Thema von den Mitgliedern mitgetragen wird.
Die Mitglieder gaben dem Gesamtvorstand einstimmig die Freigabe zur weiteren Planungen und für die Ende März anstehende Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt in Tirol. Auch die notwendige Eigenmittelbildung mittels Sonderumlage wurde einstimmig bewilligt.
In Abstimmung mit der Hüttenkommission des Deutschen Alpenvereins wurde ein Konzept ausgearbeitet, bei dem der historische Teil der Hütte erhalten bleibt und nur der massive Anbau der 70er-Jahre durch einen Ersatzbau in Holzbauweise erneuert wird. Die Anzahl der Übernachtungsplätze wird reduziert. Dafür werden vermehrt kleinere Einheiten als Zimmerlager vorgesehen, ergänzt um eine Selbstversorgereinheit, die als Winterraum in der Skitourensaison genutzt werden kann. Zum Ende der Hüttensaison 2018 soll mit vorbereitenden Maßnahmen begonnen werden, damit im Laufe des Jahres 2020 ein neues Pächterteam in der sanierten Hütte starten kann.
Sektion hat 4800 Mitglieder
Die Sektion, die mit knapp 4800 Mitgliedern einen neuen Höchststand erreicht hat, ist gut aufgestellt für dieses große Projekt wie die Referentenberichte zeigten. Schatzmeister Martin Krause stellte den Mitgliedern eine solide Finanzlage dar. Jens Ellinger zeigte die vielen Aktionen auf, mit denen die Attraktivität des Kletterzentrums K5 auf hohem Niveau gehalten wird und die zum besten Jahresergebnis seit Eröffnung geführt haben. Wie das Interesse zeigt, ist insbesondere mit dem Ü-60 Klettern ein echter Überraschungscoup im K5 gelungen.
Jugendreferent Bernhard Uhl ist stolz auf die Aktivitäten der Sektionsjugend. Mit Hannes Soballa als Referent für Öffentlichkeitsarbeit im JDAV Baden-Württemberg und auf sportlicher Ebene mit Jannis Deuring im Landesjugendkader sei die Sektionsjugend nun auch in Stuttgart gut vertreten.
Wegereferent Frank Böhm berichtete von den Einsätzen der Mitglieder, um die vielen Kilometer Wegenetz rund um das Heiterwandmassiv in Schuss zu halten. Die Steigverlegung im Brennhüttental aufgrund von Murenabgängen wurde zusammen mit der Tiroler Forstverwaltung in einem steilen Latschenhang gelöst. Dass die Heiterwandhütte auch in den kommenden Jahren besondere Aufmerksamkeit bedarf, erläuterte Michael Cieminski, als er die Undichtigkeiten im Dach und die Erneuerung der Quellfassung darstellte.
Reiner Hils stellte das Thema Naturschutz am Beispiel der geplanten Skischaukel am Riedberger Horn in den Fokus. Er verwies auf die Ablehnung des DAV-Hauptverbands und den möglichen Präzedenzfall hin, dass der Alpenplan zum Schutz der bayrischen Alpen nach 40 Jahren unveränderter Gültigkeit erstmalig ausgehebelt werden könnte.
Aus dem Gesamtvorstand verabschiedet wurde Thomas Meffle, der nach acht Jahren die Gruppenleitung in Trossingen an Thomas Weh weitergegeben hat.