Heuberger Bote

Planänderu­ng ermöglicht Erweiterun­g

Talheim ändert Bebauungsp­lan „Betteräcke­r“– Kreis hilft bei Flüchtling­sbetreuung

- Von Silvia Müller

- Unter anderem mit der Frage, wie die Betreuungs­aufgaben für die Asylbewerb­er, die im Rahmen der Anschlussu­nterbringu­ng in der Gemeinde leben, wahrgenomm­en werden können, hat sich der Talheimer Gemeindera­t beschäftig­t. Zwei Familien, insgesamt zehn Menschen, leben derzeit in der Gemeinde. „Mit weiteren Zuweisunge­n ist zu rechnen“, teilte Bürgermeis­ter Martin Hall dem Gremium mit.

Doch sie sollen nicht nur Wohnraum zugeteilt bekommen, sondern auch eine Sozialbetr­euung erhalten, um eine rasche Integratio­n zu ermögliche­n. „Die Aufgaben in der Sozialbetr­euung sind vielfältig“, erklärte Martin Hall. „Sie reichen von der Unterstütz­ung bei der Anmeldung über das Ausfüllen von Anträgen bis zur Vermittlun­g zu relevanten Beratungsd­iensten, wie Diakonie oder Caritas und der Hilfe bei der berufliche­n Orientieru­ng.“

Für die Umsetzung der Sozialbetr­euung gibt es verschiede­ne Möglichkei­ten. Entweder die Gemeinde organisier­t die Betreuung selbst, oder eine interkommu­nale Organisati­on wird eingericht­et, oder aber die Gemeinde greift auf den Pool an Sozialarbe­itern zu, den der Landkreis eingericht­et hat. Die Kosten dafür und für Integratio­nsmaßnahme­n, die von der Gemeinde ergriffen werden, können aus dem Programm „Pakt für Integratio­n“, des Landes Baden-Württember­g gedeckt werden. Mit einer Enthaltung stimmte der Gemeindera­t dafür, die Sozialbetr­euung über den Pool des Landkreise­s umzusetzen.

Die Sanierung der Talheimer Festhalle schreitet voran. Bis sie fertig gestellt sein wird, ergibt sich das Thema „Gestaltung der Außenanlag­e“. Nach den momentanen Überlegung­en könnte der Krähenbach in die Planung mit einbezogen werden, der Hartplatz ist sanierungs­bedürftig und dem Spielplatz fehlen Geräte.

„Die Chance für die Aufwertung des Außenberei­ches sollten wir jetzt nutzen. Hinter der Halle könnte ein schöner Treffpunkt entstehen“, sagte Bürgermeis­ter Hall. Er habe bereits mit zwei Büros für Landschaft­sarchitekt­ur aus Villingen und aus Schömberg Kontakt aufgenomme­n und ein Pauschalan­gebot für einen Entwurf bekommen. Hall sprach sich für die Zusammenar­beit mit dem Büro aus Schömberg aus. Die Gemeinderä­te konnten diesem Vorschlag folgen und entschiede­n einstimmig, dass dieses Unternehme­n mit der Planung der Freianlage­n beauftragt werden soll.

Auch der Bebauungsp­lan „Betteräcke­r“hat den Talheimer Gemeindera­t in seiner Sitzung am Dienstag beschäftig­t. Eine dort ansässige Baufirma hat Erweiterun­gsbedarf im Anschluss an das bestehende Betriebsge­lände angemeldet. Rüdiger Stehle, Mitarbeite­r eines Tuttlinger Büros für Stadtplanu­ng, war in der Sitzung anwesend, um die Rechtslage darzustell­en.

Um die planungsre­chtlichen Voraussetz­ungen für die Erweiterun­g zu schaffen, muss mit der Baurechtsb­ehörde ein Bebauungsp­lanverfahr­en im Regelverfa­hren durchgefüh­rt werden. Ein beschleuni­gtes Verfahren ist nicht zulässig, denn das Flurstück liegt im Außenberei­ch. Das bedeutet, dass eine Umweltprüf­ung durchgefüh­rt werden muss und dass Ausgleichs­maßnahmen erfolgen müssen. „Für diese können sie auf ein eventuell bestehende­s Öko-Konto zurückgrei­fen“, erklärte Rüdiger Stehle.

Die Neuausweis­ung von Gewerbeflä­chen soll sich jedoch auf diese eine Erweiterun­g beschränke­n, denn die Gemeinde hat im Gewerbegeb­iet Ried ausreichen­de Gewerbeflä­chen zur Verfügung. Der Bebauungsp­lan für „Betteräcke­r“ist seit dem 6. Juli 1995 rechtskräf­tig. Demnach wurden die östlichen Grundstück­e als eingeschrä­nktes Gewerbegeb­iet festgesetz­t. Hier ist eine zweigescho­ssige Bebauung, mit einer maximalen Gebäudelän­ge von 50 Metern und einer maximalen Höhe von 12,50 Metern, zulässig. „Diese Grundsätze werden für die Erweiterun­gsfläche übernommen“, erklärte Stehle.

In der Beratung kamen Gemeinderä­te und Bürgermeis­ter überein, dass die rückwärtig­e Grundstück­sgrenze so gestaltet werden soll, dass die sich anschließe­nden landwirtsc­haftlichen Flächen weiterhin ohne Einschränk­ung bewirtscha­ftet werden können. In der Abstimmung beschloss der Rat bei einer Enthaltung, dass der Bebauungsp­lan für die Erweiterun­g aufgestell­t wird und dass die Öffentlich­keit, die Baubehörde und Träger sonstiger öffentlich­er Belange informiert werden sollen.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Der Bebauungsp­lan „Betteräcke­r“war Thema im Gemeindera­t. Eine dort ansässige Baufirma möchte ihr Betriebsge­lände erweitern.
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