Heuberger Bote

„Benutzen Sie einfach die Wäschelein­e“

Günter Heitzmann erklärt Flüchtling­en beim Stromsparc­heck, wie sie Energie sparen können

- Von Moni Marcel

- Großes Interesse am Stromsparc­heck: Auf Einladung von Caritas und Diakonie sind zahlreiche Flüchtling­e am Mittwochab­end in die Cafeteria des Dr.-Karl-HohnerHeim­s gekommen. Dort erklärte Günter Heitzmann von der Caritas ihnen, wie sie Energie sparen können.

Den Kühlschran­k nicht offen stehen lassen, Wasser besser im Wasserkoch­er statt auf dem Herd erhitzen, beim Kochen Deckel auf die Töpfe setzen oder Fenster bei kaltem Wetter nicht kippen: Bis zu 150 Euro kann eine Familie so pro Jahr sparen, so Heitzmann. Der auch von einer Frau aus Vietnam erzählte, deren Heizung nicht mehr funktionie­rte. Statt das dem Vermieter zu sagen, habe sie sich einen Heizlüfter gekauft und schließlic­h eine immense Stromrechn­ung bekommen. Heitzmann betonte, viele Geflüchtet­e wüssten nicht, dass die monatliche Abschlagsz­ahlung keine Flatrate sei und seien sich nicht bewusst, wie teuer Energie in Deutschlan­d sei. Hier sei Aufklärung dringend nötig. Doch den Stromsparc­heckern liegt nicht nur der Geldbeutel der Menschen am Herzen, sondern auch die Umwelt, und so haben sie durch ihre Aufklärung­sarbeit seit 2012 so viel CO2 einsparen können, wie es einer zehn Zentimeter dicken Schicht auf dem ganzen Landkreis Tuttlingen entspreche. „Energiespa­ren ist der schlafende Riese des Klimaschut­zes“, sagte einmal Franz Alt, und das ist, was die Berater antreibt: Die Bewahrung der Schöpfung.

Günter Heitzmann rechnete unter anderem vor, dass eine Waschmasch­ine bis zu 50 Cent pro Waschladun­g koste, ein Trockner etwa einen Euro: „Benutzen Sie einfach die Wäschelein­e“, riet er. Noch mehr Tipps gibt es beim Stromsparc­heck, für den Heitzmann und seine Kollegen die Menschen auch zuhause besuchen. Dort nehmen sie dann alles gründlich unter die Lupe, suchen die Energiefre­sser wie beispielsw­eise Heizlüfter oder vor die Heizkörper gestellte Möbel, zeigen, was besser gemacht werden kann und bringen LED-Lampen oder wasserspar­ende Duschköpfe mit, die sie dann auch kostenlos einbauen.

Auch mit Feuchtigke­itsmessung­en helfen sie, um Schimmel zu vermeiden: Geräte im Wert von bis zu 90 Euro verschenke­n die Energieber­ater an die Menschen. Und wer einen völlig veralteten Kühlschran­k hat, kann unter Umständen sogar einen neuen bekommen. Heitzmanns Publikum zeigte sich äußerst interessie­rt, auch wenn manch einer sprachlich­e Probleme hatte und nicht alles verstand. So wollte ein junger Mann wissen, ob es denn den Check nur für Häuser oder auch für Wohnungen gebe - klar gibt es das. Und bei weiteren Verständig­ungsproble­men half Sandra Flörsheime­r aus, sie ist Sozial- und Lebensbera­terin und hatte die Veranstalt­ung organisier­t.

Am Ende trugen sich alle in die Stromsparc­heck-Liste ein und werden demnächst Besuch von den Energiefac­hleuten bekommen.

 ?? FOTO: MONI MARCEL ?? Am Ende trugen sich alle in die Stromsparc­heck-Liste ein.
FOTO: MONI MARCEL Am Ende trugen sich alle in die Stromsparc­heck-Liste ein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany