Heuberger Bote

CDU sorgt sich um knappe Gewerbeflä­chen

Neuer Schriftfüh­rer des Immendinge­r Ortsverban­ds ist Fabian Schwarz

- Von Katja●Mielcarek

- Der CDU-Ortsverban­d hat bei seiner Hauptversa­mmlung am Freitagabe­nd seine Vorstandsm­itglieder einstimmig in ihren Ämtern bestätigt beziehungs­weise in ihr Amt gewählt. Schriftfüh­rerin Ulrike Graupner stellte sich nicht mehr zur Wahl, ihren Posten übernahm Fabian Schwarz. Kreisvorsi­tzende MariaLena Weiss stimmte auf die Bundestags­wahl im September ein, Bürgermeis­ter Markus Hugger umriss die Situation der Gemeinde und forderte mehr Unterstütz­ung von der Landesregi­erung und deutliche Worte in Richtung des türkischen Staatschef­s Erdogan.

Der Vergleich mit dem SPD-Vorsitzend­en mag für eine CDU-Hauptversa­mmlung ungewöhnli­ch sein, Kreisvorsi­tzende Maria-Lena Weiss mochte während der Vorstandsw­ahl auf den Hinweis auf Parallelen zum „Martin-Schulz-Effekt“aber nicht verzichten: Jedes einzelne Vorstandsm­itglied wurde wie der Chef der Bundes-SPD ohne Gegenstimm­e und Enthaltung bestätigt oder gewählt. Den einzigen Wechsel im Gremium gab es auf dem Schriftfüh­rerposten, wo Fabian Schwarz auf Ulrike Graupner folgte.

Vorsitzend­er Christian Abert blickte zurück auf die 70-Jahr-Feier des Ortsverban­ds im vergangene­n Jahr, zu der zwar viele hochkaräti­ge politische Gäste begrüßt werden konnten, eine ganze Reihe von Mitglieder­n und Gemeinderä­ten aber fehlten.

Er hätte sich mehr Verbundenh­eit gewünscht. In den ersten beiden Jahren seiner Amtszeit habe er sehr deutlich gemerkt, wie wichtig die politische Arbeit auf kommunaler und Kreisebene sei. Vor allem gehe es darum, die Menschen zu informiere­n, ihnen die Ziele der CDU zu erklären – auch über die sozialen Netzwerke, wo auch viele falsche oder lückenhaft­e Informatio­nen kursierten. Die Zeiten, in denen sich die CDU zurücklehn­en und von einem sicheren Wahlsieg ausgehen könne, seien vorbei. Heute sei die Herausford­erung eine andere.

Besondere Herausford­erungen

Vor besonderen Herausford­erungen stehe auch Immendinge­n, sagte Bürgermeis­ter Markus Hugger. Es gelte, die Gemeinde möglichst breit aufzustell­en und für einen gesunden Branchenmi­x zu sorgen. Deshalb sei es erfreulich, dass sich im Sog von Daimler nicht nur Automobil-Zulieferer und -Dienstleis­ter ansiedelte­n, sondern auch Firmen aus dem Bereich der Medizintec­hnik. „Die Barriere zwischen Tuttlingen und Immendinge­n wird durchlässi­ger.“

Eine anspruchsv­olle Aufgabe in den kommenden Monaten und Jahren werde sein, den heimischen Unternehme­n auf der Achse Geisingen – Immendinge­n – Tuttlingen noch Raum zur Entwicklun­g zu geben. „Da sind wir auf politische Unterstütz­ung angewiesen“, denn die zur Verfügung stehenden Gewerbeflä­chen würden knapp. Die Landesregi­erung, die stolz auf die wirtschaft­liche Stärke des Landes sei, müsse sich hier kooperativ zeigen und dürfe nicht stur an dem Konzept des NullFläche­nverbrauch­s festhalten.

Auch in einer anderen Frage erwartet Hugger ein Umdenken: In der Bildungspo­litik nehme die Landesregi­erung deutlichen Einfluss darauf, wie der Unterricht in Zukunft auszusehen habe. Wenn es bei der Verwirklic­hung um die räumliche Ausstattun­g gehe, stünden die Kommunen alleine da, da nur ein Neu-, nicht aber ein Umbau der Schulgebäu­de gefördert werde. Werde da nicht gegengeste­uert, finde in einigen Jahren nur noch da Bildung statt, wo sich das die Kommunen leisten könnten.

Hugger sprach auch die Bundespoli­tik an. Er erwarte von Bundeskanz­lerin Merkel eine „deutlich stärkere Kante“gegenüber dem türkischen Staatschef Erdogan mit seinen Nazivergle­ichen. „Ich will, dass von unserem Staatsober­haupt gesagt wird: So lassen wir uns nicht beschimpfe­n.“Aus seiner Sicht müssten die EU-Beitrittsv­erhandlung­en auf Eis gelegt und auch über wirtschaft­liche Sanktionen nachgedach­t werden.

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FOTO: KATJA MIELCAREK Dino De Giovanni (links) und Christian Abert (rechts) ehrten die langjährig­en Mitglieder Helmut Wegmann, Horst Burkhart, Marlies Aschmann, Markus Hugger und Günther Pfanzelt (von links).
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