Heuberger Bote

Gewaltiges Prozessris­iko

- Von Andreas Knoch

Das einstige Imperium von Frank Asbeck ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Nachdem das Unternehme­n 2013 nur knapp einer Pleite entging, sieht sich Solarworld erneut einer existenzbe­drohenden Krise gegenüber. Unternehme­nschef Asbeck verweist als Begründung gern auf die chinesisch­e Konkurrenz, die mit Dumpingpre­isen den Markt für Solarmodul­e überschwem­mt. Das stimmt zwar, ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn das größte Risiko für den Konzern hat Asbeck selbst zu verantwort­en. Es ist der Rechtsstre­it mit dem Siliziumli­eferanten Hemlock, der Solarworld auf 730 Millionen Euro Schadeners­atz verklagt.

Der Prozess entscheide­t über das Wohl und Wehe von Solarworld. Rückstellu­ngen für das gewaltige Rechtsrisi­ko gibt es nämlich nicht. Ein Schadeners­atz in dieser Höhe würde das Aus für Solarworld bedeuten. Doch Asbeck ist zuversicht­lich, eine Lösung zu finden. Die Hoffnung ist nicht unbegründe­t. Denn Hemlock hat sich zuvor bereits mit anderen Solarmodul­hersteller­n außergeric­htlich geeinigt. Und Solarworld totzuklage­n kann schließlic­h auch nicht im Interesse der US-Amerikaner sein. Nun kommt es auf Asbecks Verhandlun­gsgeschick an.

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