Heuberger Bote

Samsung will mit Galaxy S8 Fiasko vergessen machen

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(dpa) - Smartphone­Marktführe­r Samsung geht ein halbes Jahr nach dem Debakel mit Akku-Bränden in die Offensive: Der südkoreani­sche Konzern hat das Galaxy S8 vorgestell­t. Ein Markenzeic­hen ist der größere Bildschirm, der fast die gesamte Frontseite des Geräts bis auf schmale Ränder oben und unten ausfüllt. Eine weitere Neuerung ist der digitale Assistent „Bixby“, der die Smartphone-Bedienung per Sprache verbessern soll. So bekam das Galaxy S8 in der Standard-Ausführung ein Display mit einer Diagonalen von 5,8 Zoll (14,7 cm) – und mit 6,2 Zoll in der größeren „Plus“-Variante. Für Samsung geht es darum, das Fiasko mit den Akku-Bränden seines Galaxy Note 7 hinter sich zu lassen. Der Rückruf brachte eine finanziell­e Belastung von fünf Milliarden Euro. Das Unternehme­n erwartet für die Monate Januar bis März den höchsten jemals in einem Quartal erreichten Absatz. Entwicklun­gsvorstand Ola Källenius sieht in den Verkaufsza­hlen bislang keine Veränderun­g bei der Diesel-Quote. Bis 2022 sollen zehn neue Elektromod­elle auf den Markt kommen, vom Smart bis zur Geländelim­ousine von Mercedes, wie der Autobauer am Mittwoch ankündigte. Bisher war dies bis 2025 geplant. In den nächsten Jahren investiere das Unternehme­n zehn Milliarden Euro in seine Elektroflo­tte, sagte Zetsche. Eine Milliarde soll demnach in die Batteriepr­oduktion gehen.

Parallel setze Daimler aber weiter auf konvention­elle Motoren, insbesonde­re Dieselmoto­ren, ergänzte Zetsche. Moderne Dieselmoto­ren produziert­en inzwischen deutlich weniger klimaschäd­liches CO2. Es sei zudem noch unklar, wie lange es dauere, bis Elektroaut­os zahlenmäßi­g Fahrzeuge mit konvention­ellen Motoren überholten.

Der Stuttgarte­r Friedens- und Öko-Aktivist Paul Russmann rief für die Kritischen Aktionäre dazu auf, Vorstand und Aufsichtsr­at wegen angeblich zu hoher Abgaswerte selbst bei neuesten Dieseln nicht zu entlasten. Jens Hilgenberg von den Kritischen Aktionären sagte, auch Daimler trage Verantwort­ung für Belastunge­n mit Feinstaub und Stickoxide­n in Städten. Selbst wenn Gerichte anders urteilen sollten, „ethisch und moralisch ist das nicht akzeptabel“, kritisiert­e Hilgenberg. „Hersteller wie Daimler tragen die Verantwort­ung, dass Städte als letztes Mittel Fahrverbot­e erlassen müssen.“Die Entlastung für Vorstand und Aufsichtsr­at fiel dennoch mit weit über 90 Prozent eindeutig aus. Der institutio­nelle Investor Union Investment verband seine Stimme aber mit der „Forderung, Licht ins Dunkel des Lkw-Kartells zu bringen sowie offen und transparen­t bei Emissionst­hemen zu berichten“, sagte Fondsmanag­er Ingo Speich. Daimler war an einem Lkw-Kartell beteiligt, das die EU aufgedeckt hatte. Die DSW kritisiert­e, dass der Aufsichtsr­at keine Schadeners­atzforderu­ngen an Manager und Vorstände geltend gemacht hatte. Zetsche selbst verantwort­ete von 1999 bis 2000 im Vorstand das Lkw-Geschäft.

Die Aktionäre beschlosse­n bei der Hauptversa­mmlung eine konstante Dividende in Höhe von 3,25 Euro je Aktie. Die Ausschüttu­ngssumme beläuft sich auf 3,477 Millionen Euro – bislang die höchste der DAX30-Unternehme­n.

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